USA

J&J: 417 Millionen Dollar Schadenersatz

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Berlin -

US-Konsumgüterriese Johnson & Johnson (J&J) muss erneut eine hohe Summe an eine Anwenderin seines Babypuders zahlen. Ein Gericht in Los Angeles sah es als erwiesen an, dass das talkhaltige Pulver bei einer Frau, die es vierzig Jahre lang benutzt hatte, Eierstockkrebs ausgelöst hat.

Da J&J nicht ausreichend vor dem Talk im Puder gewarnt habe, sprachen die Geschworenen der Frau 417 Millionen US-Dollar (353 Millionen Euro) Schadenersatz zu. J&J hat angekündigt, in Berufung zu gehen.

Der Konzern musste damit bereits zum wiederholten Mal Millionensummen an Entschädigung wegen des Puders zahlen. Insgesamt 1700 Personen klagen gegen das Unternehmen, von den fünf bisher ausgefochtenen Prozessen hat Johnson & Johnson vier verloren.

So sprach eine Jury in Missouri einer Frau 55 Millionen Dollar (46 Millionen Euro) Schadenersatz zu und den Angehörigen einer Verstorbenen 73 Millionen Dollar (61 Millionen Euro). Einer dritten Klägerin sprach das Gericht 67,5 Millionen Dollar zu (57 Millionen Euro). Nur eine Jury im Bundesstaat Tennessee urteilte im März zugunsten des Unternehmens.

In New Jersey wiederum hatte ein Richter zwei Klagen gegen das Unternehmen abgewiesen. Denn es ist wissenschaftlich umstritten, ob Talk wirklich Krebs verursacht. Die Studienlage ist uneindeutig und widersprüchlich, noch im April dieses Jahres berichtete das amerikanische Krebsinstitut, dass die Studienlage bisher keinen eindeutigen Zusammenhang zwischen talkhaltigem Puder und Eierstockkrebs aufzeige.

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