PTA-Ausbildung

Arzneimittelkunde: Theorie für die Praxis

, Uhr
Berlin -

Was waren nochmal Pharmakokinetik und Pharmakodynamik? Wie entsteht eine allergische Reaktion und welche Empfehlung kann gegen Kopfschmerzen gegeben werden? Fragen, auf die PTA in der Ausbildung Antworten erhalten. Einen großen Teil des Stundenplans füllt das Fach Arzneimittelkunde.

Die PTA-Ausbildung dauert 2,5 Jahre, davon heißt es zwei Jahre die Schulbank drücken. Im Anschluss findet ein halbjähriges Praktikum in einer Apotheke statt. Bis dahin gilt: lernen, lernen, lernen. Die Theorie kann dann in die Praxis umgesetzt werden und PTA können ihr breites Wissen über Krankheiten, deren Behandlung, Wirkung, Neben- und Wechselwirkungen von Arzneimitteln beweisen.

In der Apotheke sind PTA neben den Apothekern die wichtigsten Ansprechpartner für Patientenfragen zu Arzneimitteln. Die notwendigen Grundlagen werden im Fach Arzneimittelkunde gelegt. Im Unterricht erlangen die Schüler Kenntnisse über die verschiedenen Arzneimittelgruppen, Physiologie und Anatomie des Menschen sowie den Einsatz von Arzneimitteln.

Die Schüler erlangen Kenntnisse zu den Wirkmechanismen von Arzneistoffen. Was sind Prodrugs? Wo und wie werden Wirkstoffe resorbiert und metabolisiert? An welchen Rezeptoren greifen sie an und welche Vorgänge lösen die Medikamente im Körper aus? Die Schüler lernen den Weg des Arzneimittels durch den Körper in puncto Freisetzung, Absorption, Verteilung, Verstoffwechslung und Ausscheidung kennen. Außerdem ist es wichtig, neben der Wirkung auch die Neben- und Wechselwirkungen sowie die Kontraindikationen der einzelnen Arzneistoffe zu kennen.

PTA können den Patienten zusätzlich Tipps zur richtigen Einnahme von Medikamenten geben und so die Compliance und Therapiesicherheit erhöhen. Zudem können sie Empfehlungen in der Selbstmedikation aussprechen. Welches Mittel ist beispielsweise das richtige bei Husten? Dabei erlernen sie in der Theorie Fragestellungen, wie Husten unterschieden werden kann und welche Arzneimittel in Frage kommen. Zudem werden PTA die Grenzen der Selbstmedikation aufgezeigt. Die angehenden PTA müssen in Bezug auf ihre Verantwortung sensibilisiert werden. Sie müssen nicht nur die Möglichkeiten, sondern auch die Grenzen der Beratung und der Arzneimittelabgabe kennen. Der Unterricht zeigt den Schülern auf, wann sie einen Apotheker zur Beratung hinzuziehen müssen und wann der Patient zum Arzt geschickt werden muss.

Neben den einzelnen Arzneistoffgruppen wird auch in Apotheken- und Verschreibungspflicht unterschieden. Themen des Unterrichts sind beispielsweise Magen-Darm-Erkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Hypo- und Hypertonie, Fettstoffwechselstörungen, Harnwegserkrankungen, Schlaf- und Beruhigungsmittel, Epilepsie, Parkinson, Migräne, rheumatische Erkrankungen, Antiemetika, Psychopharmaka, das Nervensystem, Endokrinologie, Diabetes, sowie Infektionskrankheiten und Antibiotika.

Die Arzneimittellehre wird in einigen Schulen mit dem Fach Apothekenpraxis und EDV verknüpft. Die Schüler können in simulierten Verkaufsgesprächen ihr Wissen umsetzen und sich in der richtigen Kommunikation üben. Außerdem lernen sie welche Informationen sie in der Roten Liste und der Apotheken-Software über die Arzneimittel finden.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Neuere Artikel zum Thema
Mehr aus Ressort
Mündliche Absprachen verschriftlichen
Übernahme: Das gilt für Arbeitsverträge

APOTHEKE ADHOC Debatte