Chronische Ekzeme

Fünf Tipps zur Behandlung von Dyshidrose

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Berlin -

Das dyshidrotische Ekzem, auch Dyshidrose genannt, ist eine Ekzemform, die meistens an den Fingerseiten und Handflächen auftritt. In manchen Fällen kann es aber auch an den Fußsohlen und zwischen den Zehen auftreten. Es beeinträchtigt betroffene Personen oft stark in ihrem Alltag. Charakteristische Symptome sind kleine, mit klarer Flüssigkeit gefüllte Wasserbläschen, die Betroffene durch den extremen Juckreiz stark belasten. In fortgeschrittenem Stadium bilden sich durch Aufplatzen der Bläschen schuppende Hautstellen und Rhagaden.

Die Dyshidrose ist eine chronische Ekzemform, die meist in Schüben auftritt. Die genauen Ursachen sind bis heute noch unklar. Besonders häufig tritt das Ekzem bei Atopikern auf, aber auch Rauchen, Kontaktallergien, Stress und Pilzinfektionen kommen als Auslöser in Frage.

Tipp eins: Pflanzliche Extrakte und Gerbstoffe verwenden

Gerade zu Beginn des Ekzems können pflanzliche Wirkstoffe noch sehr gut helfen und eine Chronifizierung zu verhindern. Bäder mit Gerbstoffen wie Eichenrindenkonzentrat (zum Beispiel Tannolact Badezusatz) oder Teebaumöl sorgen dafür, dass die Wasserbläschen austrocknen und der Juckreiz nachlässt. Jedoch sollte die betroffene Haut danach unbedingt mit parfümfreien, nicht fettenden Präparaten gepflegt werden, damit die umliegende Haut nicht zu stark austrocknet und sich Hautrisse bilden können.

Auch Umschläge mit Zinksalbe oder Zinkoxidschüttelmixtur (Lotio alba aquosa) haben sich bewährt. Zusätzlich können über Nacht Handschuhe oder Socken darüber getragen werden. Weitere natürliche Heilmittel sind Cardiospermum in Form von Salben (zum Beispiel Halicar oder Dermaplant), oder natives Kokosöl äußerlich angewendet.

Tipp zwei: Antihistaminika gegen Juckreiz

Neben den Schmerzen und den Rhagaden durch das Aufplatzen der Bläschen ist vor allem der quälende Juckreiz für Betroffene sehr lästig. Um ihn zu lindern, können Antihistaminika (zum Beispiel Fenistil Dragees oder Tropfen) zum Einsatz kommen. Es muss jedoch darauf geachtet werden, dass einige Wirkstoffe dieser Gruppe zu Müdigkeit führen können, weshalb sie über Tag meistens nicht in Frage kommen. Vor dem Schlafengehen können sie Betroffenen jedoch sehr gut helfen, da sie den Juckreiz lindern und durch den müde machenden Nebeneffekt dazu führen, dass man leichter einschläft und nicht vom Juckreiz wach gehalten wird.

Tipp drei: Glukokortikoide und Immunsuppressiva

Helfen pflanzliche Präparate nicht mehr aus, muss auf Glukokortikoide zurückgegriffen werden (zum Beispiel Ebenol, Soventol Hydrocortison, FeniHydrocort oder Generika). Diese können helfen, die Entzündungssymptome einzudämmen und den Schub in den Griff zu bekommen. Je nach Schwere des Schubes müssen rezeptpflichtige Kortikoide zum Einsatz kommen. Generell gilt auch beim dyshidrotischen Ekzem, dass kortisonhaltige Zubereitungen nur solange wie nötig angewendet werden sollten und aufgrund ihrer Nebenwirkungen keine Dauerbehandlung darstellen.

Tipp vier: schonende Körperpflege und Basistherapie

Die Grundlage für eine erfolgreiche Therapie ist die Basispflege der Haut. Das heißt, die betroffene Haut sollte auch in schubfreien Zeiten regelmäßig eingecremt und gepflegt werden. Hierzu eignen sich duftstofffreie und konservierungsfreie Lotionen oder Cremes, die nicht stark fettend sind. Bei der Reinigung sollte auf alkalifreie Duschgels zurückgegriffen werden, die den Hautschutzmantel der Haut nicht angreifen. Auch spezielle Produkte für Allergiker eignen sich besonders gut zur Pflege der beanspruchten Haut.

Tipp fünf: Superinfektionen vermeiden

Das Ekzem muss unbedingt von Betroffenen beobachtet werden um Infektionen zu vermeiden. Beginnen die offenen Stellen zu eitern oder tritt Fieber mit starken Schmerzen auf, sollte dringend ein Arzt aufgesucht werden um eine Superinfektion zu vermeiden. In solchen Fällen gehört die Behandlung nicht mehr in die Selbstmedikation des Patienten, sondern in die Hand des Arztes.

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