Apothekengewerkschaft

Adexa-Chef: Männliche PTA wären gut fürs Image

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Berlin -

Die Adexa wird seit Jahresbeginn von Andreas May geführt. Der gelernte PTA will seine langjährige Erfahrung aus der Offizin in den neuen Job als Erster Vorsitzender der Gewerkschaft einbringen. Er wünscht sich mehr Männer in seinem Beruf und eine Neuordnung der PTA-Ausbildung.

May war zuvor Vorsitzender des Adexa-Landesvorstands Bayern und wurde im November vom Beirat zum neuen Chef der Apothekengewerkschaft gewählt. Zum Jahreswechsel hat er Barbara Stücken-Neusetzer an der Spitze abgelöst, die nach zehn Jahren im Amt nicht mehr kandidiert hatte. Kratt wurde als Zweite Vorsitzende für weitere fünf Jahre im Amt bestätigt.

Von 2004 bis Ende 2016 hat May in der Engel-Apotheke von Dr. Matthias Schneider im bayerischen Giengen an der Brenz gearbeitet. „Alle Erfahrungen, die ich dort gemacht habe – mit Kunden und Patienten, mit Kolleginnen und Kollegen, mit Arbeitgebern und mit der beruflichen Vertretung durch ABDA und Adexa – nehme ich mit als Basis, um mich jetzt voll auf die Interessenvertretung der Apothekenangestellten zu konzentrieren, und zwar ausdrücklich für alle Berufsgruppen“, so May.

Als männlicher PTA ist May die klare Ausnahme in seinem Beruf – mit einem Frauenanteil von rund 90 Prozent in der Offizin. Der neue Adexa-Chef wünscht sich, dass Männer als PTA in zehn Jahren keine Exoten mehr sind. „Denn auch wenn das für manche Kollegin überheblich klingen mag: Ein höherer Männeranteil wäre vermutlich förderlich für das Image, die öffentliche Wertschätzung und die Vergütung des PTA-Berufs“, ist May überzeugt. Das gelte branchenübergreifend. „Wir müssen also für die PTA als existenzsichernden Beruf für Frauen und Männer werben.“ Dabei sieht er auch die Kolleginnen und Kollegen in der Pflicht, „die wir ja als Multiplikatoren für unseren Beruf agieren“.

Von der Politik wünscht sich May, „dass die Neuordnung der PTA-Ausbildung nicht weiter auf die lange Bank geschoben wird“. Neue Inhalte und Anforderungen könnten nicht komplett erst über die berufliche Fortbildung abgedeckt werden. „Eine dreijährige PTA-Ausbildung ist aus meiner Sicht für die aktuellen Tätigkeiten ein Muss“, so May.

Bei den PKA habe die Neuordnung der Ausbildung geklappt: Es zeigten sich bereits Erfolge, weil die Qualifikation der Absolventen besser und passgenauer geworden sei. „Das brauchen wir endlich auch für die PTA“, so May. Auch das Pharmaziestudium sei an die aktuellen Gegebenheiten anzupassen.

Die Kompetenzen und Qualifikationen der früheren Kollegen werden aus Mays Sicht in der Apotheke „noch lange nicht ausgeschöpft“, und zwar „aus politischen Gründen“. Hier möchte er ansetzen: „Ich weiß, wie engagiert die Teams sind beziehungsweise sein können, wenn die Führungsqualitäten stimmen, wenn es eine wertschätzende Atmosphäre gibt und Fortbildung ausdrücklich gefördert wird.“ Der neue Adexa-Chef setzt auf den Berufsnachwuchs: Junge Mitarbeiter sollen sich für ihre beruflichen Belange engagieren. Denn Gewerkschaft sei auch 2017 kein alter Hut.

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