Sachsen

CDU will Apothekersprechstunden

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Berlin -

Am 31. August wählen die Sachsen ihren Landtag. Für die derzeit regierende Koalition aus CDU und FDP unter der Führung von Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) ist ein Ende abzusehen, die FDP liegt laut aktueller Umfragewerte bei 4 Prozent. Beide Regierungsparteien versuchen im Wahlkampf ihr Glück auch bei den Apothekern. Die CDU will Apothekersprechstunden unterstützen und Modellprojekte initiieren.

Die Christdemokraten in Sachsen wollen zentrale Anlaufpunkte in kleinen Orten schaffen und fördern. „Sie sollen nicht nur Treffpunkte für Jung und Alt sein, sondern auch Bibliotheken, Kurse, Beratungsangebote, schnelles Internet, Apothekersprechstunden und nach Möglichkeit auch Postangebote sowie Bankautomaten enthalten“, heißt es im Wahlprogramm.

In Zusammenarbeit mit der zuständigen Kammer und weiteren Beteiligten soll geprüft werden, inwieweit der Zugang zu apothekenüblichen Dienstleistungen, wie der Beratung in Gesundheits- und Ernährungsfragen sowie im Vorsorgebereich, ermöglicht werden könne, so ein Unions-Sprecher.

„Darauf aufbauend wollen wir in Zusammenarbeit mit allen beteiligten Akteuren Modellprojekte initiieren und/oder eine Änderung bestehender rechtlicher Grundlagen anstreben“, so der Sprecher. „Hintergrund der Überlegungen zur Einführung von Apothekersprechstunden ist die Frage, wie es gelingen könnte, Zugang zu Leistungen eines Apothekers im ländlichen Raum zu ermöglichen, wo keine Apotheke vorhanden ist, aber trotzdem ein Bedarf besteht.“

Zum Teil könne dies über Versandapotheken abgedeckt werden. Dennoch sollte „überlegt werden, wie dem Verlangen nach Beratung und Information Rechnung getragen werden“ könne, so der Sprecher.

Im CDU-Wahlprogramm heißt es: „Die Sicherstellung einer flächendeckenden pharmazeutischen Versorgung ist uns ein wichtiges Anliegen, für das wir uns einsetzen werden“. Dazu sollen auch das benötigte Personal und eine entsprechende Ausbildung am Institut für Pharmazie in Leipzig sichergestellt werden: „Wir haben uns wiederholt für den Erhalt des Ausbildungsgangs in Leipzig ausgesprochen und werden auch zukünftig an diesem festhalten“, so der Unions-Sprecher. Derzeit vergibt das Institut 36 Studienplätze für das Wintersemester.

Auch die FDP will sich dafür einsetzen, dass neben der haus- und fachärztlichen Versorgung die Apotheken in zumutbarer zeitlicher und räumlicher Entfernung zur Verfügung stehen. „Die flächendeckende Versorgung mit Apotheken muss gesichert bleiben“, heißt es im Programm. „Zur Ausbildung des pharmazeutischen Nachwuchses brauchen wir den Fortbestand der universitären Apothekerausbildung in Sachsen.“ Man mache sich „wie bei den anderen Heilberufen“ auch bei Apothekern für den Erhalt der Freiberuflichkeit stark.

Die Union in Sachsen setzt ansonsten auf die Vernetzung ambulanter Pflegedienste und stationärer Einrichtungen, auf Telemedizin, Ärzte und Kliniken. Um die hausärztliche Versorgung in ländlichen Gebieten sicherzustellen, will die CDU den Zugang zur Universität erleichtern. Für angehende Ärzte, die im ländlichen Raum praktizieren wollen, soll es mehr Studienplätze geben. Die CDU will sich zudem für eine verstärkte Einbindung von Gesundheitsfachberufen, vorrangig von nichtärztlichem medizinischen Personal, in das Gesundheitswesen engagieren, um den Medizinern die Konzentration auf die Kernaufgaben zu erleichtern.

Auch die Liberalen wollen die Attraktivität des Arztberufs, insbesondere bei Hausärzten, steigern. Erfolgreiche Anreizsysteme müssten fortgesetzt werden, heißt es im Wahlprogramm. Das Gespräch zwischen Arzt und Patient müsse ausreichend honoriert werden. „Wir wollen gemeinsam mit der ärztlichen Selbstverwaltung und den Krankenkassen alle Möglichkeiten nutzen, um Haus- und Fachärzte auch für unsere ländlichen Regionen zu gewinnen.“

Mit 42 Prozent steht die CDU bereits zwei Wochen vor der Wahl als Sieger so gut wie fest. Die Linke liegt derzeit bei 21 Prozent, die SPD bei 13 Prozent. Den Grünen und der AfD werden jeweils 7 Prozent prognostiziert. Diese vier Parteien gehen bei den Apothekern nicht gesondert auf Stimmenfang.

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