Rüddel: Bonus für Landapotheken

Spahn, der gesundheitspolitischer Sprecher der Union ist, hatte sich als erster Gesundheitsexperte aus der Deckung gewagt und einen konkreten Betrag genannt: Aus seiner Sicht könnten die Apotheken ab dem kommenden Jahr 25 Cent mehr pro Packung bekommen, also 8,35 Euro. Die Kassen müssten demnach 175 Millionen Euro mehr pro Jahr an die Apotheker überwiesen.

Rüddel kann sich eine weitergehende Erhöhung gut vorstellen: „Ich bin der Meinung, dass die Apotheker auch mehr als die von Herrn Spahn angeführten 175 Millionen Euro bekommen sollten, wenn damit die Versorgung auf dem Land verbessert wird.“

Rüddel selbst kommt aus einem ländlich geprägten Wahlkreis: Er ist Direktkandidat im den rheinland-pfälzischen Landkreisen Neuwied und Altenkirchen.

Aus Sicht des Diplom-Betriebswirtes gibt es derzeit in keiner Region Deutschlands eine Notlage bei der Arzneimittelversorgung – noch: „Allerdings sehen wir in einigen Gebieten die Gefährdung“, fügt Rüddel hinzu. Er wolle daher insbesondere kleinen Apotheken auf dem Land helfen: „Neben der Erhöhung des Fixhonorars müsste es gezielte Hilfen für Apotheken in ländlichen Regionen geben.“ Wie diese Unterstützung ausfallen könnte, wollte Rüddel nicht beantworten. Aber: „Hier bin ich offen für konstruktive Vorschläge.“

Ursprünglich hatte auch Spahn die Apotheker von einer kompletten Umstellung des Vergütungssystems überzeugen wollen: Der CDU-Politiker hatte angeboten, über eine eine leistungsorientierte Vergütung zu verhandeln.

DAV-Chef Fritz Becker hatte die Anpassung des Festzuschlags ganz nach oben auf der Agenda gesetzt. Aus Rüddels Sicht ist aber auch bei den Leistungshonoraren das letzte Worte noch nicht gesprochen: „Ob es dort auch Zuschläge gibt, ist noch offen.“ Allerdings müssten sich die Apotheker noch gedulden: „Die Anpassung des Fixhonorars wird voraussichtlich erst nach der Sommerpause beschlossen.“