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Bahr wechselt zur Allianz

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Berlin -

Daniel Bahr (FDP) hat einen neuen Job: Der ehemalige Bundesgesundheitsminister fängt im November als Generalbevollmächtiger bei der privaten Krankenversicherung Allianz an. Er übernimmt dort die Bereiche Leistungsmanagement und Zentrale Vertriebskoordination. Nach einer Einarbeitungszeit soll Bahr – vorbehaltlich der Zustimmung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) – mit dieser Ressortzuständigkeit in den Vorstand berufen werden.

Bahr war nach seiner Bankausbildung bei der Dresdner Bank in Schwerin und Hamburg beschäftigt. In Münster studierte er Volkswirtschaftslehre und Business Management mit Schwerpunkt „International Health Care and Hospital Management“. 2002 wurde er für die FDP als Abgeordneter in den Deutschen Bundestag gewählt und war seitdem Mitglied im Gesundheitsausschuss. Zunächst war er Sprecher seiner Fraktion für demografische Entwicklung und Pflegepolitik und von 2005 bis 2009 gesundheitspolitischer Sprecher.

2009 wurde Bahr zunächst Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesgesundheitsminister unter Philipp Rösler (FDP), 2011 übernahm er dessen Amt. Bei der Bundestagswahl im September 2013 scheiterte die FDP an der 5-Prozent-Hürde und Bahr gab sein Ministeramt ab.

Seit Februar ist er für den Think Tank Center for American Progress (CAP) in Washington tätig. Das CAP steht den Demokraten nahe und hatte unter anderem die umstrittene Gesundheitsreform Obamacare begleitet. Das 2003 gegründete Institut beschäftigt sich außerdem mit Themen wie Energie, nationale Sicherheit, Wirtschaftswachstum und Einwanderung und steht dabei konservativen Standpunkten kritisch gegenüber. Bahr beriet die Experten, indem er Vergleiche zwischen dem deutschen und dem amerikanischen Gesundheitssystem zog.

Markus Rieß, Vorstandsvorsitzender der Allianz, freut sich über den Neuzugang: „Daniel Bahr wird die APKV als ausgewiesener Gesundheitsexperte unternehmerisch voranbringen.“ Bahr erklärte, er freue sich über die Möglichkeit, seine Erfahrungen in die Krankenversicherung einzubringen: „Für die APKV tätig zu sein, ist eine spannende Aufgabe, da man mit allen Bereichen des Gesundheitswesens zu tun hat.“ Das Ministeramt habe er immer nur als ein Mandat auf Zeit gesehen.

Bahr kündigte an, die Position der Allianz-Krankenversicherung weiter stärken zu wollen. „Die demografische Entwicklung, der medizinische Fortschritt und die Digitalisierung sind große Herausforderungen für alle Krankenversicherer.“ Er wolle dazu beitragen, dass die Versicherung auch auf kommende Herausforderungen gut vorbereitet sei. Bahr betonte: „Ich bin ein Anhänger von Eigenvorsorge, wie sie in anderen Ländern noch viel erfolgreicher zukünftigen Wohlstand sichert.“

Die Karenzzeit von einem Jahr, die derzeit für den Wechsel von Politikern in die Wirtschaft im Gespräch ist, würde Bahr mit dem Dienstantritt im November nicht einhalten. Aus der Bundesregierung war er am 17. Dezember ausgeschieden.

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