Mecklenburg-Vorpommern

Pudimat bleibt, Nachwuchs fehlt

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Berlin -

Die Mitglieder des Apothekerverbands Mecklenburg-Vorpommern haben ihren siebenköpfigen Vorstand bestätigt: Vorsitzender bleibt vermutlich Axel Pudimat, die Positionen innerhalb des Vorstandes werden aber erst auf der nächsten Vorstandssitzung gewählt. Zum Kernthema der kommenden Jahre wurde auf der Mitgliederversammlung die Nachwuchsarbeit erklärt.

Erster Stellvertreter des Verbands ist bislang Thomas Müller (Rats-Apotheke, Marlow), als zweite Stellvertreterin sitzt Petra Kokel (Fritz-Reuter-Apotheke, Stavenhagen) im Vorstand. Ebenfalls wiedergewählt wurden Christian Frankenstein (Schloss-Apotheke, Güstrow), Andrea Nowotny (Löwen-Apotheke, Anklam), Matthias Ratke (Stern-Apotheke, Sternberg) und Birka Zander (Warmbad-Apotheke, Stralsund). Mangels Gegenkandidaten sei der Vorstand unverändert, so Pudimat. Er ist seit 1999 im Vorstand, seit 2003 an dessen Spitze. 1996 eröffnete Pudimat seine Aesculap Apotheke & Sanitätshaus am Boulevard in Lütten Klein.

Das Kernthema auf der Mitgliederversammlung war die Personalknappheit im Land: „Wir merken die Nachwuchsprobleme mittlerweile sehr stark: Im ländlichen Bereich ist es nahezu gar nicht möglich, Apotheker oder PKA zu finden.“ Auch PTA würden mittlerweile knapp.

Zu Gast war bei der Mitgliederversammlung Sven Hinrichsen von der Bundesagentur für Arbeit. Dort nimmt man in der Pharmazie jedoch keine Probleme wahr. Pudimat kennt den Grund: „Der komplette Arbeitsmarkt spielt sich an der Agentur vorbei ab, nur ganz wenige Stellen werden dort registriert.“ Dadurch gelte die Pharmazie nicht als Mangelberuf – Arbeitsmarktmaßnahmen würden nicht für nötig gehalten.

Pudimat will das ändern: „Wir müssen dafür sorgen, dass die Angebote in der Arbeitsagentur landen. Wir müssen der Arbeitsagentur Misserfolge organisieren, damit wir endlich als Mangelbranche eingestuft werden.“ Er fordert auch, dass die Pharmazie in der Erwachsenenbildung künftig eine Rolle spielt. „Viele, auch ältere Arbeitnehmer aus anderen Branchen, etwa Kaufleute, könnten über die geförderte Qualifizierung und Umschulungsmaßnamen in die Pharmazie kommen.

Gemeinsam sollen entsprechende Kurse entwickelt werden. Dazu, so Pudimat, könnte etwa die PTA-Schulausbildung angepasst werden. Die PTA-Schulen könnten mit Geld der Arbeitsagentur in der Erwachsenenbildung aktiv werden. Diese bauten derzeit ihre Kapazitäten ab, weil die Klassen nicht ausgelastet seien.

Daneben versuche der Verband nun langsam, mehr für den Beruf zu werben und entsprechende Mittel zu generieren. Zum zweiten Mal werde etwa der „Tag der Pharmazie“ in Greifswald unterstützt, sowohl personell als auch durch Sponsoring. „Das müssen wir uns ankreiden: Wir haben uns lange nicht darum gekümmert“, so Pudimat. Die Kammer habe mittlerweile sogar eine Stelle für gezielte Werbung und Nachwuchsgewinnung geschaffen.

Weitere Themen auf der Mitgliederversammlung waren laut Pudimat Retaxationen, Arbeitsrecht und die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung.

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