Patientenbeauftragter

Laumann: Apotheker sollen Festbeträge erklären

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Berlin -

Der Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Karl-Josef Laumann (CDU), hat die Auswirkungen der Festbetragsanpassung zum Monatsanfang kritisiert: Ihn hätten zahlreiche Anrufe erreicht, bei denen Patienten ihrer Sorge um die weitere medizinische Versorgung Ausdruck verliehen hätten. „Dabei wird immer wieder deutlich, dass sie weder von ihren Ärzten, noch von der Apotheke vor Ort noch von der Krankenkasse angemessen informiert wurden. Die Patienten müssen beim Arzneimittelwechsel aufgeklärt und nicht abgewimmelt werden“, hieß es aus dem Bundesgesundheitsministerium (BMG).

Die Patienten beschrieben, dass sie vom behandelnden Arzt ohne Hinweis auf die abgesenkten Festbeträge ein Rezept über das gewohnte Medikament erhalten hätten, sagte Laumann. „In der Apotheke werden sie dann mit einer ganz erheblichen Zuzahlung konfrontiert. Statt einer fachlichen Information und gegebenenfalls dem Rat, mit dem Arzt zu besprechen, ob ein anderes Arzneimittel in Betracht kommt, erhalten sie dort aber oft den Hinweis, den Patientenbeauftragten anzurufen.“

Zwar seien Festbeträge ein wirksames Instrument, um die Arzneimittelausgaben der Kassen zu steuern. Klar sei aber auch, dass es für Patienten belastend sei, sich auf ein anderes Arzneimittel einzustellen, vor allem wenn sie nicht umfassend informiert und über alternative Präparate aufgeklärt worden seien. „Dass Patienten in der geschilderten Form von einer Stelle zur anderen geschickt werden, ist deshalb nicht hinnehmbar“, sagte Laumann.

Derartige Vorfälle könnten zu ernstzunehmenden gesundheitlichen Schäden führen, weil Patienten sich die in einigen Fällen derzeit ganz erhebliche Zuzahlung nicht leisten könnten und dann oft auf die Einnahme des Arzneimittels verzichten würden. Auch werde das Vertrauen in Ärzte, Apotheken und Krankenkassen erschüttert, so der Patientenbeauftragte.

Laumann forderte alle Beteiligten auf, ihrer Verantwortung nachzukommen. Absenkungen der Festbeträge müssten frühzeitig transparent gemacht werden. Hilfreich sei eine unter den Beteiligten besser abgestimmte Kommunikationsstrategie. Es müsse sichergestellt werden, dass die betroffenen Patienten rechtzeitig informiert und beraten werden.

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