Sozialversicherung

Merkel: Flüchtlinge belasten GKV nicht

, Uhr
Keine Angst vor Mehrbelastung: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) schließt Steuererhöhungen wegen der Flüchtlingskrise aus.Foto: Elke Hinkelbein
Auch GKV-Mitglieder müssten sich keine Sorgen machen, da Flüchtlinge nur akut versorgt würden.Foto: Elke Hinkelbein
Laut Maria Klein-Schmeink (Grüne) leiden viele Flüchtlinge an den Folgen traumatischer Ereignisse, haben aber keinen Zugang zu psychosozialer und psychotherapeutischer Versorgung.Foto: Elke Hinkelbein
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) dürfe nicht länger nur auf die Zuständigkeit der Bundesländer verweisen, sondern müsse sicherstellen, dass traumatisierte und psychisch kranke Menschen zeitnah eine angemessene Behandlung bekommen.Foto: BMG/Silz
Hunderttausende Asylsuchende sind in den vergangenen Wochen in Deutschland angekommen.Foto: Deutsche Bahn AG
Die Menschen kamen teilweise mit den Zügen über Österreich aus Ungarn.Foto: Deutsche Bahn AG
Auch Apotheken helfen: In der Internationalen Hauptbahnhof Apotheke ist der Andrang groß.Foto: Pharmacy 4 Munich
Die Apotheke selbst hat Geschenke verteilt. Werbemittel der Hersteller seien abgegeben worden. Darunter waren Probepackungen mit Duschcreme, Kosmetikprodukte gegen trockene Haut und Regenschirme.Foto: Pharmacy 4 Munich
Als der Andrang absehbar war, seien mehr Arzneimittel bestellt worden.Foto: Pharmacy 4 Munich
Auch Apotheker Oliver Blank, Leiter der Landmann-Apotheke im saarländischen Völklingen, hat Arzneimittel gespendet und ist überzeugt: „Wenn die Flüchtlinge ihr Martyrium hinter sich gebracht haben und endlich hier angekommen sind, dann muss man sich kümmern.“Foto: Landmann-Apotheke
Die Apothekerkammer des Saarlandes hatte die Spendenaktion organisiert, die Arzneimittel gingen an die zentrale Erstaufnahmestelle des Saarlandes in Lebach.Foto: DRK Saarland
In Lebach sind derzeit rund 2200 Flüchtlinge untergebracht, pro Tag kommen durchschnittlich 100 Neuankömmlinge.Foto: DRK Saarland
Um die Flüchtlinge medizinisch zu versorgen, hat das Gesundheitsministerium um Arzneimittelspenden gebeten.Foto: Elke Hinkelbein
Julia Wilke, Inhaberin der Lilien-Apotheke in Püttlingen, hat nicht nur für Lebach Arzneimittel gespendet.Foto: Michael Wilke
Ihre erste Arzneimittelspende ging an minderjährige und nicht begleitete Jungs.Foto: DRK Saarland
Wilkes Mann Michael hat eine zweite Aktion gestartet, bei der Taschen mit Büromaterialien, Hygieneartikeln, Kulturbeuteln und Büchern an die Jugendlichen gespendet wurden.Foto: DRK Saarland
Spende von der Apotheke: Die Lichtenberg Apotheke hat Bedarfspakete für Berliner Flüchtlinge zusammengestellt.Foto: Lichtenberg Apotheke
Eine ehrenamtliche Mitarbeiterin der Flüchtlingsauffangstelle am Landesamt für Gesundheit und Soziales (LaGeSo) wandte sich mit einer Spendenbitte an Inhaberin Maria Zoschke.Foto: Lichtenberg Apotheke
Zoschke dachte sofort: „Da machen wir mit!“ Ihre Mitarbeiter haben dann Tüten gepackt; eine ehrenamtliche Helferin holte die Sachen ab.Foto: Lichtenberg Apotheke
Die gesundheitliche Versorgung der neu ankommenden Flüchtlinge am Landesamt für Gesundheit und Soziales (LaGeSo) wurde wochenlang ehrenamtlich gestemmt. Nun übernehmen hauptamtliche Helfer.Foto: APOTHEKE ADHOC
Professionell sei die Versorgung von der Initiative „Moabit hilft!“ bei weitem nicht gewesen, sagt Lorenz Meisel, der die ehrenamtlichen Ärzte koordiniert hat. Doch von offizieller Stelle sei lange gar nichts getan worden.Foto: APOTHEKE ADHOC
Die Flüchtlinge seien nach den oftmals beschwerlichen Reisen aus ihrem Heimatland vollkommen erschöpft, berichtet Meisel. Viele hätten etwa Durchfallkrankheiten, Erkältungen, starke Kopfschmerzen und Fußpilz.Foto: APOTHEKE ADHOC
Auch die Toiletten seien dreckig. Meisel befürchtet, dass sich Epidemien auf dem Gelände und auch in Berlin ausbreiten könnten.Foto: APOTHEKE ADHOC
Die Caritas, die Johanniter, das LaGeSo, der Gesundheitssenat und die Ärztekammer lösen nun die Initiative ab und sollen die Grundversorgung der Flüchtlinge koordinieren.Foto: APOTHEKE ADHOC
Auch Apothekerin Dr. Heidi Schindler hilft den Flüchtlingen, die vor der Berliner Behörde auf ihre Registrierung warten. Sie gibt durch Spenden finanzierte Arzneimittel an die Hilfsorganisationen vor Ort ab.Foto: APOTHEKE ADHOC
Obwohl die Inhaberin der Turm-Apotheke die Arzneimittel zum Einkaufspreis abgibt, sind schon mehrere hundert Euro verbraucht.Foto: APOTHEKE ADHOC
Apotheker Gunnar Müller hat mit der Bezirksregierung Arnsberg vereinbart, dass Rezepte für Flüchtlinge direkt abgerechnet werden können.Foto: Elke Hinkelbein
Müller leitet die Sonnen-Apotheke in Detmold.Foto: Sonnen-Apotheke
Apotheker Dirk Düvel, Inhaber der Wir-Leben-Apotheken, hat zwei aus Syrien geflohene Apothekerinnen als Praktikanten angestellt.Foto: Wir-Leben-Apotheke
Hanan Kabour, Apothekerin aus Syrien, ist auf dem Weg zur Approbation. In Lüneburg absolviert sie ihr Praktisches Jahr.Foto: Wir-Leben-Apotheke
2011 hat Kabour ihr Pharmaziestudium in Damaskus abgeschlossen. Im November 2012 kam sie nach Deutschland. Dann lernte sie zunächst Deutsch.Foto: APOTHEKE ADHOC
Kabour arbeitet in der Lüneburger Filiale an der Feldstraße. Anfangs gab es Schwierigkeiten mit den Medikamentennamen, erzählt sie. Nun berät sie bereits eigenständig Kunden.Foto: Wir-Leben-Apotheke
Auch von Studenten erhalten Flüchtlinge Unterstützung: Die Fachschaft Pharmazie Marburg hatte zu einer Spendenaktion für Asylsuchende aufgerufen, die in der Universitätsstadt momentan provisorisch in Zelten untergebracht sind.Foto: Fachschaft Pharmazie Marburg
Die Vertreter der Fachschaft nahmen tütenweise Spenden entgegen. Zusammen kamen vor allem Bekleidung aber auch Spielzeug, Schuhe, Decken und Kissen.Foto: Fachschaft Pharmazie Marburg
Die Spendenaktion hatten die Studierenden kurzfristig organisiert. Innerhalb von nur zwei Stunden kamen rund 30 Spender.Foto: Fachschaft Pharmazie Marburg
Sonne Leddin holt Medikamente von Spendern für die Hamburger „Medikamentenhilfe für Menschen in Not“ ab.Foto: Medikamentenhilfe für Menschen in Not e.V.
Außerdem spenden Apotheken, Arztpraxen oder Pharmafirmen Arzneimittel an den Verein. Die eingesammelten Schachteln werden einzeln nach Verfallsdatum und Inhalt überprüft.Foto: Medikamentenhilfe für Menschen in Not e.V.
Die vorsortierten Medikamente werden ein zweites Mal von Ärzten und Apothekern begutachtet und nach Fachgebieten neu sortiert.Foto: Medikamentenhilfe für Menschen in Not e.V.
Bis zu 400 Schachteln verschwinden in den Kartons, die für den Transport durch Kälte oder Wärme geeignet sind.Foto: Medikamentenhilfe für Menschen in Not e.V.
Die Schachteln werden sorgsam geschichtet, um sie möglichst platzsparend zu verpacken.Foto: Medikamentenhilfe für Menschen in Not e.V.
Abgelaufene Arzneien müssen in Spezialsäcken auf Sonderdeponien entsorgt werden.Foto: Medikamentenhilfe für Menschen in Not e.V.
Nach vier Wochen sind alle Medikamente und Klinikmaterialien zweimal sortiert, verpackt, aufgelistet für den Zoll, in Landessprache deklariert und warten auf den Versand.Foto: Medikamentenhilfe für Menschen in Not e.V.
Der ASB Hamburg übernimmt den sicheren Transport nach Kaunas in Litauen. In der Klinik dort werden die Spenden von den Ärzten bereits dringend erwartet.Foto: Medikamentenhilfe für Menschen in Not e.V.
Berlin -

Die hohen Flüchtlingszahlen sollen nach Aussage von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nicht zu Steuererhöhungen führen. „Wir können uns freuen, dass wir seit Jahren gut gewirtschaftet haben und unsere Wirtschaftslage zurzeit gut ist“, sagte die CDU-Vorsitzende der Bild-Zeitung.

Das Blatt hatte gefragt: „Ihr Wort: Es gibt keine Steuererhöhungen im Zusammenhang mit der Flüchtlingskrise?“. Die Antwort der Kanzlerin: „Ja, definitiv.“

Merkel ging in dem Interview auch auf „Fehlanreize“ ein – großzügige Leistungen an Flüchtlinge, die weitere Menschen nach Deutschland locken könnten. Länder wie die Niederlande oder Luxemburg zahlten „deutlich weniger“, sagte die Bundeskanzlerin. Deshalb wolle die Bundesregierung „dazu zurückkehren, in den Erstaufnahmeeinrichtungen wieder überwiegend Sachleistungen zu verteilen und nicht Bargeld auszuzahlen“.

Zur geplanten Einführung einer Gesundheitskarte für Flüchtlinge versicherte sie, kein Beitragszahler brauche „Angst zu haben, dass ihm Flüchtlinge bei den Leistungen etwas wegnehmen“. In den ersten 15 Monaten dürften Asylbewerber grundsätzlich nur bei akuten Erkrankungen behandelt werden – „eine Sanierung der Zähne ist zum Beispiel nicht enthalten“, so die Kanzlerin.

Bezahlt würden die Gesundheitsleistungen der Asylbewerber übrigens nicht von der Krankenkasse, sondern von den Kommunen oder Ländern.

Politik
Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Neuere Artikel zum Thema
Kassenbeitrag: AOK kontert AfD
Flüchtlingsversorgung
Kassenbeitrag: AOK kontert AfD
Grüne monieren Finanzierung der Flüchtlingsversorgung
Gesundheitsfonds
Grüne monieren Finanzierung der Flüchtlingsversorgung
Mehr zum Thema
Empfehlung von Versandapotheken
Dobbert: Politik zerstört Apothekenmarkt
EU-Parlament beschließt Position
BPI: „EU-Pharmapaket“ muss nachgeschärft werden
Sache der Wissenschaft
CSU gegen politische Corona-Aufarbeitung
Mehr aus Ressort
Tipps und Tricks für die Protestaktion
Abda will nicht länger warten
Kritik an Abda-Aktion
„Hier wird für Lächerlichkeit Geld verschwendet“
Protestaktion im Freistaat
500 Apotheken weniger: „Wir haben Thüringen verloren“

APOTHEKE ADHOC Debatte

Newsletter

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz