AMK-Meldungen

Leukenzephalopathie unter Enbrel

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Berlin -

Der TNF-alpha-Blocker Enbrel (Etanercept) hat bei einer Patientin mit rheumatoider Arthritis eine toxische Leukenzephalopathie hervorgerufen. Die Arzneimittelkommission der deutschen Apotheker (AMK) bittet die Pharmazeuten, Patienten und medizinisches Fachpersonal über diese Nebenwirkung und mögliche Symptome aufzuklären.

Die Patientin wurde laut Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) mit drückenden Kopfschmerzen, hoher Lichtempfindlichkeit, Schwindel, Übelkeit und Erbrechen ins Krankenhaus eingeliefert. Zusätzlich klagte sie über wiederholtes Auftreten von Doppelbildern über einige Sekunden.

Untersuchungen ergaben eine toxische Myelinschädigung im Gehirn. Nach Absetzen von Enbrel besserte sich der Zustand. Der Zusammenhang zwischen der aufgetretenen Nebenwirkung und dem Medikament wurde daher als wahrscheinlich eingestuft.

Auch andere Substanzen können Leukenzephalopathie hervorrufen. Dazu gehören unter anderem 5-Fluorouracil, Methotrexat (MTX) sowie Heroin und Kokain. Die Symptome können auch nach Absetzen des verursachenden Stoffes noch persistieren.

Enbrel wurde laut Arzneiverordnungsreport im vergangen Jahr 125.000 Mal auf Kassenrezept verordnet; die Ausgaben für das Präparat beliefen sich auf knapp 480 Millionen Euro.

Weiterhin besteht die Warnung vor gefälschtem Herceptin (Trastuzumab). Diesmal ist der Reimporteur Cancernova betroffen. Die Chargen H4459B02 und H4524H01 von Herceptin 150 mg, 1 Stück Trockensubstanz ohne Lösungsmittel (PZN 09726224), sollen zurück gesendet werden.

Die Firmen Apocare und Axios rufen die Injektionslösung Axifilon 1000 mg (PZN 04479488) zurück. Grund dafür ist eine sichtbare Partikelbildung, die bei Stabilitätsuntersuchungen beobachtet wurde. Betroffen ist die Charge 153901A.

Ebenfalls von Verunreinigungen betroffen ist Metobeta 50 (Metoprololtartrat), 100 Tabletten (PZN 04801889). Der Hersteller Betapharm meldet eine unbekannte Verunreinigung der Charge B501171, die ebenfalls komplett zurückgerufen wird.

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