WHO

Hepatitis-Impfung für Neugeborene weltweit

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Genf -

Angesichts der grassierenden Hepatitis-Epidemie drängt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) darauf, schon Neugeborene in aller Welt gegen die Leberentzündung Typ B zu impfen. Auch in den wohlhabenderen Ländern steige die Zahl der Fälle, etwa durch Migration, sagte Marc Bulterys, Leiter des WHO-Hepatitis-Programms, zum Welt-Hepatitis-Tag am 28. Juli.

Hepatitis, auch Gelbsucht genannt, kann zu Krebs führen. In Deutschland wird die Impfung gegen Hepatitis B nach Angaben des Robert Koch-Instituts im Alter von zwei Monaten empfohlen. Nur Babys von Müttern mit chronischer Hepatitis B oder unbekanntem Hepatitis-B-Status sollen direkt nach der Geburt geimpft werden.

Weltweit waren 2015 nach WHO-Schätzungen 71 Millionen Menschen mit Hepatitis C infiziert und 257 Millionen mit Hepatitis B, den beiden bedeutendsten der fünf Hepatitis-Typen. Rund 1,3 Millionen Menschen starben an den Infektionen. Weniger als zehn Prozent dieser Infizierten wüssten aber überhaupt von ihrer Krankheit. Die WHO sieht dennoch gute Fortschritte bei ihrem Ziel, bis 2030 neue Infektionen um 90 Prozent und die Zahl der Todesfälle um 65 Prozent zu reduzieren.

Rund 70 Prozent der Hepatitis-Kranken lebten in 28 Ländern, darunter China, Indien, Südafrika und Brasilien. 89 Prozent der Länder hätten den Kampf gegen die Hepatitis zur Priorität gemacht, so die WHO. 30 Prozent der Infektionen passieren durch falschen Spritzengebrauch in Krankenhäusern und Praxen oder bei Impfkampagnen.

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