Strahlenschutz

NRW stellt Jod-Tabletten

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Um die Bevölkerung bei einem Atomunfall besser schützen zu können, will Nordrhein-Westfalen Jod-Tabletten kaufen. Alle Schwangeren und Minderjährigen im Land sollen die Tabletten erhalten. Eigentlich sei der Bund für die Anschaffung zuständig. Weil es dort bislang aber keinen Zeitplan dafür gebe, habe NRW als bislang einziges Bundesland entschieden, das Medikament auf eigene Kosten zu beschaffen, sagte eine Sprecherin des Innenministeriums. Die Westdeutsche Allgemeine Zeitung hatte zuvor über die Pläne berichtet.

Kaliumjodid wird bei nuklearen Zwischenfällen eingesetzt, weil es die Aufnahme radioaktiven Jods im Körper stark abschwächt. Nach der Reaktorkatastrophe in Fukushima hatte die Strahlenschutzkommission des Bundes empfohlen, ganz Deutschland als sogenannte Fernzone auszuweisen. In diesem Gebiet sollen alle Schwangeren und Minderjährigen einen schnellen Zugang zu Kaliumjodid-Tabletten bekommen.

Bislang gibt es Jod-Tabletten in NRW lediglich in einem 100-Kilometer-Radius rund um Atomkraftwerke – dort allerdings nur für alle Menschen unter 45 Jahren. In NRW ist die Sorge um die Sicherheit belgischer Atomkraftwerke groß: Die Reaktoren Doel in der Nähe von Antwerpen und Tihange bei Lüttich, das etwa 70 Kilometer von Aachen entfernt liegt, sind nach mehreren Pannen heftig umstritten und waren aus Sicherheitsgründen mehrfach abgeschaltet worden.

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