Schweiz

30.000 Dormicum-Tabletten ohne Rezept

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Berlin -

In der Schweiz hat sich ein Kundenberater tausende Packungen Dormicum (Midazolam) aus Apotheken besorgt und diese illegal in den Handel gebracht. Vor dem Bezirksgericht Zürich wurde er nun verurteilt. Das berichtet das Schweizer Online-Portal „20 Minuten“.

Der 38-Jährige aus dem Kanton St. Gallen hatte seit September 2012 die Leiterin einer Stadtzürcher Apotheke dazu zu gebracht, ihm das Rx-Präparat trotz fehlender ärztlicher Verschreibung in großen Mengen abzugeben.

Bis April 2013 soll er laut Anklage mindestens 30.000 Dormicum-Tabletten erworben und damit gehandelt haben. So habe er in Zürich für eine 100er-Packung rund 55 Franken gezahlt und sie in der Ostschweiz für rund 200 Franken an drogenabhängige Konsumenten weiter verkauft.

Der Onlinezeitung zufolge sprach die Gerichtsvorsitzende von einem bedeutenden Fall, bei dem die Motivation rein finanzieller Natur gewesen sei. So soll er innerhalb von sieben Monaten mindestens 55.000 Franken umgesetzt haben. Sein Reingewinn betrug laut Staatsanwaltschaft rund 40.000 Franken. Rund zehn Tabletten pro Tag und damit rund 2400 Tabletten habe der Angeklagte selbst genommen.

Als der Dealer aufflog, gestand er laut der Zeitung seine Taten. Daraufhin wurde auch die entsprechende Apotheke ausfindig gemacht und von den Behörden geschlossen. Die Leiterin soll inzwischen verstorben sein.

In einem abgekürzten Verfahren mit nur einer Verhandlung verurteilte das Gericht den Schweizer wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz zu einer Freiheitsstrafe von insgesamt vier Jahren. Damit kam das Gericht dem Antrag beider Parteien nach.

Aufgrund eines Gutachtens schoben die Richter die Strafe zugunsten einer ambulanten Entzugstherapie auf. Für die Dauer der Behandlung ordnete das Gericht eine Bewährungshilfe an. Zudem müsse sich der mehrfach einschlägig Vorbestrafte regelmäßig Urinkontrollen unterziehen. Er beteuerte, keine Drogen mehr zu nehmen, Methadon zu erhalten und als Kundenberater in einer Druckerei eine geregelte Arbeit zu haben.

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