Mönchengladbach

Sechs Jahre Haft für Apothekenräuber

, Uhr
Berlin -

Im Mai hielt ein bewaffneter Räuber Mönchengladbachs Apotheken in Atem. Insgesamt erbeutete der Serientäter fast 3000 Euro. Nach dem fünften Raub innerhalb von drei Wochen gelang der Polizei schließlich der Zugriff. Nun wurde der 31-Jährige verurteilt.

Der Mann wurde wegen fünffachen schweren Raubs angeklagt. Nach nur einem Verhandlungstag am Landgericht Mönchengladbach (LG) sprachen die Richter das Urteil: Sechs Jahre und drei Monate Freiheitsstrafe kommen auf ihn zu. Außerdem wurde die Unterbringung in einer Entziehungsanstalt angeordnet. Denn schon vor der Überfallserie war der Mönchengladbacher der Polizei als Drogenabhängiger und Kleinkrimineller bekannt.

Der Verurteilte überfiel im vergangenen Mai vier Apotheken – in einer schlug er gleich zweimal zu. Die Raubserie begann am 3. Mai in der Nord-Apotheke von Dr. Ulrich Adams. Er hielt den Angestellten eine Waffe vor und forderte sie auf, die Kasse zu öffnen. Daraus entnahm er selbst die Geldscheine. Bei dem Revolver handelte es sich um eine Softair-Pistole, die einer echten Schusswaffe täuschend ähnlich sieht. Der Räuber floh anschließend auf einem Fahrrad.

Am 14. Mai schlug er erneut zu; dieses Mal in der Löwen-Apotheke von Inhaber Hans-Georg Busen. Der Raub lief genauso ab wie in der Nord-Apotheke: Mit vorgehaltener Waffe zwang der Mann die Angestellten, Geld herauszugeben. Bei der Tat war sogar eine Kundin anwesend.

Der dritte Überfall, nur vier Tage später, traf die Maxmo-Apotheke von Oliver Dienst in Mönchengladbach. Die Überwachungskamera der Apotheke lieferte Fahndungsfotos vom Täter. Dennoch konnte der 31-Jährige noch zweimal zuschlagen: Beim vierten Mal überfiel er erneut die Nord-Apotheke.

Am 23. Mai beging er seine letzte Tat und raubte die Rosen-Apotheke von Inhaberin Ingrid Kaum aus. Kurz vorher hatte die Polizei einen entscheidenden Hinweis erhalten: Die Beamten erwarteten den Räuber schon, als er am Abend in seine Wohnung zurückkehrte. In der Wohnung fanden die Polizisten zudem Kleidungsstücke, die der Räuber laut Zeugenaussagen getragen hatte. Das erhärtete den Tatverdacht. Bei der Vernehmung gestand der Mann die Taten.

Insgesamt soll der Mann bei seinen fünf Raubzügen 2700 Euro erbeutet haben. Er hat die Überfalle wohl begangen, um sich Geld für Drogenkäufe zu verschaffen. Eine derartige Raubserie auf Apotheken hat es laut Polizeiangaben in Mönchengladbach zuvor noch nicht gegeben.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

APOTHEKE ADHOC Debatte