Krankenkassenkosten

GKV: Hamburg will junge Beamte unterstützen

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Hamburg -

Junge Beamte sollen sich in Hamburg künftig ohne finanzielle Nachteile für die gesetzliche Krankenversicherung entscheiden können. Wie ein Arbeitgeber in der Privatwirtschaft will das Land ihnen die Hälfte ihrer Beiträge erstatten, teilte Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) mit. Ein entsprechendes Gesetz werde zum Jahresende nach Anhörung von Gewerkschaften und Verbänden in die Bürgerschaft eingebracht und soll zum 1. August des kommenden Jahres in Kraft treten.

Bislang erhalten Beamte über die Beihilfe einen Teil ihrer Krankheitskosten erstattet und müssen den Rest über eine private Krankenversicherung abdecken. Das kann vor allem für Familien mit Kindern und für chronisch Kranke deutlich teurer sein, die zuvor gesetzlich versichert waren. Für den allergrößten Teil der rund 40.000 Hamburger Landesbeamten und 30.000 Pensionäre bleibt der Weg in die gesetzliche Krankenversicherung versperrt, weil sie schon etliche Jahre privat krankenversichert sind und nicht die Voraussetzungen für einen Wechsel erfüllen.

Der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) erklärte dazu: „Es ist gut nachvollziehbar, dass Hamburg seinen Beamten die Möglichkeit eröffnet, Teil der Solidargemeinschaft mit über 70 Millionen gesetzlich Versicherten zu werden.“ Der Sprecher des GKV-Spitzenverbandes, Florian Lanz, sagte auf Anfrage jedoch, wichtig sei dabei, „dass es keine Optimierungsstrategie zulasten der gesetzlichen Krankenversicherung geben kann“. Die gesetzlichen Krankenkassen wollen verhindern, dass es zu einer Regelung kommt, die dazu führt, dass nur die kostenintensiven Versicherten in die GKV wechseln und die kostengünstigen (gesund und ledig) in der PKV bleiben.

Unmittelbar profitieren würden von dem geplanten Gesetz 2400 Hamburger Beamte, die voll gesetzlich krankenversichert sind und künftig ihre Beiträge zu 50 Prozent erstattet bekämen.

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