Hämophilie

Bluterskandal: Entschädigung für Hepatitis C

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Berlin -

In den 70er und 80er Jahren wurden etwa 4500 Hämophile durch verunreinigte, nicht virusinaktivierte Gerinnungspräparate mit Hepatitis-C-Viren infiziert. Doch eine finanzielle Entschädigung haben die Betroffenen bis heute nicht erhalten.

Der Ärztliche Beirat der Deutschen Hämophiliegesellschaft e.V. richtet sich nun mit einem Brief an Bundesgesundheitsminister Gröhe. Sie fordern eine finanzielle Entschädigung für die rund 1500 noch lebenden mit HVC-infizierten Bluter, deren häufigste Todesursache mittlerweile die Folge der Infektion ist.

Patienten mit Hämophilie sind ihr Leben lang auf Gerinnungspräparate angewiesen, die mit Hepatitis C infizierten Bluter leiden zusätzlich an schweren Leberfunktionsstörungen. Selbst die Chance auf eine HCV-Eradikation sei für Betroffene wenig hilfreich, da deren Leber mittlerweile bereits stark geschädigt sei, so die Deutsche Hämophiliegesellschaft.

Sowohl das damalige Bundesgesundheitsministerium, als auch das Gesundheitsministerium der DDR hatten viel zu spät – oder gar keine – Gegenmaßnahmen ergriffen. Die Unterzeichner des Briefes sehen es als ihre medizinische Verantwortung, an die Bundesregierung zu appellieren: Es sei eine humanitäre Pflicht, eine Entschädigungsregel für die Betroffenen zu finden. In Deutschland erhalten bisher nur die auch mit HIV-infizierte Bluter Leistungen. In vielen anderen Ländern wurde der Anspruch bereits anerkannt und umgesetzt.

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