Großbritannien

Potenzpillen in Teeschachteln

, Uhr
Berlin -

Ein Mann aus Großbritannien ist zu einer Haftstrafe von vier Monaten sowie zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Das meldete die britische Gesundheitsbehörde Medicines and Healthcare Products Regulatory Agency (MHRA). Er hatte versucht, Tausende von gefälschten Potenzpillen zu verkaufen. Zur Tarnung befanden sich die Pillen in Tee-Verpackungen.

Die Beamten beschlagnahmten bei einer Hausdurchsuchung im Norden Londons bei dem 58-Jährigen rund 5000 Packungen Jia Yi Jian. Das gefälschte Potenzmittel enthielt viermal so viel Tadalafil wie sich im höchstdosierten Cialis-Präparat findet. Trotzdem waren die Inhaltsstoffe als „rein pflanzlich“ ausgewiesen.

Der Mann war den Behörden bereits bekannt und schon wegen ähnlicher Delikte vorbestraft. So war er 2010 am Londoner Flughafen Heathrow wegen des versuchten Imports von mehr als 50.000 Tadalafil-Tabletten festgenommen worden.

Mitgebracht hatte er die Pillen aus China. Sie waren in Schachteln mit der Aufschrift „Herbal Viagra“ versteckt. Für den versuchten Schmuggel war der Mann zu einer achtmonatigen Bewährungsstrafe verurteilt worden.

Die jetzt konfiszierten Pillen enthielten neben Tadalafil auch Sibutramin. Gefälschte Schlankheitsmittel mit Sibutramin waren vor einem Jahr auch am Frankfurter Flughafen beschlagnahmt worden. Die Produkte kamen ebenfalls aus dem asiatischen Raum.

Sibutramin ist in Deutschland seit 2010 nicht mehr im Handel. Der Pharmakonzern Abbott hatte den Wirkstoff unter dem Namen Reductil vermarktet. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Kopfschmerzen, Mundtrockenheit, Übelkeit und Erbrechen. Neben Taubheitsgefühlen können auch Hypertonie und Herzrhythmusstörungen auftreten.

Die MHRA warnt dringend vor der Einnahme von Jia Yi Jian. Vor allem die Einnahme einer Kombination von Sibutramin und Tadalafil stelle ein ernsthaftes Gesundheitsrisiko dar, hieß es. Es bestehe die Gefahr einer erhöhten Herzfrequenz sowie das Risiko eines Herz- oder Schlaganfalls.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

APOTHEKE ADHOC Debatte