Gesundheitspreis

Apothekenprojekt „Glicemia“ ausgezeichnet

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Berlin -

Der mit 25.000 Euro dotierte Gesundheitspreis der Stiftung „Rufzeichen Gesundheit!“ geht in diesem Jahr an das Präventionsprojekt „Glicemia“ des Wissenschaftlichen Instituts für Prävention im Gesundheitswesen (WIPIG), das bei der bayerischen Apothekerkammer angesiedelt ist. Die Auszeichnung stärkt die Apotheker, die im Präventionsgesetz ausgeschlossen wurden.

Glicemia wurde 2012 gestartet; untersucht wurde, ob ein Diabetes- Präventionsprogramm in Apotheken machbar und nutzbringend ist. 40 Apotheken betreuten ein Jahr lang rund 1100 Erwachsene im Durchschnittsalter von 58 Jahren. Alle Patienten hatten ein erhöhtes Diabetesrisiko – sie hatten entweder Übergewicht oder nahmen Antihypertonika, Lipidsenker oder Gichtmittel ein.

Laut der Studie des WIPIG und der Universität Nürnberg-Erlangen werden Risikofaktoren für die Krankheit signifikant reduziert, wenn der Patient an einem Präventionsprogramm von Apotheken teilnimmt.

Die Jury bescheinigte dem Projekt einen „sehr gut durchdachten“ und „höchst innovativen Ansatz unter Einbeziehung aller Beteiligten“ sowie einen „exzellenten Modellcharakter für die bundesdeutsche Apothekenlandschaft“. „Durch den intensiven Kontakt mit der Bevölkerung ist besonders die Apotheke ein wichtiger Partner im Kampf gegen Typ-2-Diabetes“, sagte Dr. Marc Becker, der seit einem Jahr an der Spitze der Stiftung steht. Mit mehr als 20.000 Apotheken ließe sich die Diabetes-Prävention flächendeckend stärken.

Parallel verlieh die Stiftung, die vom Wort & Bild Verlag gefördert wird, auch zwei Medienpreise, die jeweils mit 5000 Euro dotiert waren. Der freie Wissenschaftsjournalist Stefan Geier überzeugte die Jury mit seiner TV-Dokumentation „Diabetes – unsere selbst gemachte Krankheit“, die im November 2014 im BR ausgestrahlt wurde und umfassend darstellte, an welchen Ansätzen die Wissenschaft derzeit arbeitet, um die „Seuche des 21. Jahrhunderts“ in den Griff zu bekommen.

Frieder Piazena konnte sich mit dem Artikel „Voll fette Verführung“ durchsetzen, der im Dezember 2014 im Tagesspiegel-Magazin „Gesund“ erschienen war. Darin schilderte er anhand der Erlebnisse eines 18-Jährigen, wie belastend Adipositas und die damit verbundene gesellschaftliche Stigmatisierung sein können.

Gegründet wurde die Stiftung 2005 von Rolf Becker. Der im Jahr 2014 verstorbene Verleger hatte sich zum Ziel gesetzt, die Bevölkerung für die Gefahren des Metabolischen Syndroms zu sensibilisieren. Zur Jury gehören neun Mitglieder, darunter mit Professor Dr. Frank Dörje (Apotheke des Universitätsklinikums Erlangen) und ABDA-Präsident Friedemann Schmidt auch zwei Apotheker.

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