Geburtshilfe

Hebammen gegen Zentralisierung

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Fulda -

Der Deutsche Hebammenverband (DHV) sieht die Geburtshilfe in Deutschland massiv gefährdet. „Eine flächendeckende Versorgung bei Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett ist schon jetzt nicht mehr gegeben“, warnte Verbandspräsidentin Martina Klenk zum Auftakt einer Bundesdelegiertenversammlung in Fulda.

Alarmierend sei die Tendenz zur Zentralisierung. Die gesetzlich zugesicherte Wahlfreiheit des Geburtsortes gebe es in vielen Regionen nicht mehr, weil die freiberufliche Geburtshilfe weggefallen sei. Die Situation in den Kliniken verschlechtere sich zunehmend, berichtete Klenk.

In den Kommunen sollte eine Basisversorgung mit hausärztlicher Hilfe, Pflegedienstleistungen und Hebammenhilfe sichergestellt werden. „Diese drei Säulen müssen wohnortnah angeboten werden und können nicht zentralisiert werden“, sagte die Vorsitzende des Verbandes, der mehr als 18.500 Mitglieder vertritt.

Man beobachte mit Sorge, dass immer mehr offene Hebammenstellen in der klinischen Geburtshilfe nicht mehr besetzt würden. „Die Arbeitsbedingungen der Hebammen in den Kliniken sind mittlerweile so schlecht, dass viele nicht mehr dort arbeiten möchten“, sagte Klenk. Eine Umfrage habe kürzlich ergeben: Viele Überstunden, zunehmende Teilzeitarbeit, hoher Personalmangel und immer mehr berufsfremde Tätigkeiten seien mittlerweile an der Tagesordnung.

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