Hildesheim

Einbruch: Mit dem Auto in die Apotheke

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Berlin -

Böse Überraschung vor Weihnachten: Bisher unbekannte Täter haben bei einem Einbruch in die Apotheke Apoland am Bischofskamp in Hildesheim einen Schaden in Höhe von bis zu 40.000 Euro angerichtet. „Das ist konservativ geschätzt“, sagte Apotheker Benedikt Salzer zu APOTHEKE ADHOC. Die Räuber waren mit einem Auto rückwärts gegen die Apothekentür gefahren, haben nicht nur die Kasse gestohlen, sondern auch großen Schaden in der Offizin angerichtet.

Die Überwachungskamera der Apotheke hat den Einbruch am 21. Dezember um 22.04 Uhr aufgezeichnet. Drei Männer – ein weiterer stand Schmiere – versuchten zunächst, die Eingangstür der Apotheke aufzuhebeln. Weil das nicht funktionierte, fuhren die Männer mit dem Heck eines Audi A 4 gegen Tür und drückten sie ein. Das Glas splitterte.

Weil die Apoland Apotheke ein Kassensystem ohne offene Bargeldkasse benutzt, hebelten die Einbrecher das Kassensystem auf und nahmen die Metallbox mit dem Geld mit. Sie flüchteten mit dem Auto mit Hildesheimer Kennzeichen. Die Täter sind nach Angaben der Polizei vier Männer im Alter von etwa 20 Jahren. Sie trugen Kapuzenjacken und waren dunkel gekleidet. Die Gesichter sind auf dem Video nicht zu erkennen.

Der Einruch dauerte nur wenige Minuten. Salzer hatte gerade mit Freunden das Fußballspiel FC Bayern München gegen RB Leipzig gesehen. Da die Apotheke über ein Sicherheitssystem verfügt, rief ihn kurz nach dem Abpfiff die Sicherheitsfirma an und informierte ihn über den Alarm.

Der Apotheker begann noch in der Nacht mit ersten Aufräumarbeiten, die er mit Familienangehörigen und Mitarbeitern am Morgen fortsetzte. Während der Nacht blieb die Sicherheitsfirma vor der Apotheke, um weitere Diebstähle zu verhindern. Inzwischen ist die Eingangstür wieder provisorisch hergerichtet, sodass der Apothekenbetrieb störungsfrei weiterlaufen kann.

Immer mehr Apotheken überwachen ihre Apotheke außerhalb der Öffnungszeiten. 58 Prozent verfügen über eine Alarmanlage, fast die Hälfte der Apotheken ist videoüberwacht (45 Prozent). Das ergab eine Umfrage von APOSCOPE, der Online-Marktforschung entwickelt von den Machern von APOTHEKE ADHOC.

Straftaten in der Apotheke sind keine Ausnahme: Mehr als zwei Drittel der Teilnehmer gaben an, dass es in ihrer Apotheke in den vergangenen zwei Jahren einen oder mehrere Vorfälle gab. Dabei kommt der verhältnismäßig harmlose Ladendiebstahl am häufigsten vor. Jeder zweite Mitarbeiter (52 Prozent) hat das schon erlebt, meist sind mehrere Fälle bekannt. 18 Prozent davon gaben an, dass dies sogar mehr als zehnmal der Fall war. Da nicht jeder Diebstahl als solcher erkannt wird, dürfte die Dunkelziffer sogar noch höher sein. Hinzu kommt Diebstahl durch Angestellte der Apotheke (6 Prozent).

Sehr regelmäßig liest man in der Lokalpresse aber auch von Einbrüchen in Apotheken. 13 Prozent haben dies in ihrer Apotheke schon erlebt. Neben dem Bargeld haben es die Einbrecher häufig auf Betäubungsmittel (BtM) abgesehen. Deshalb werden regelmäßig ganze Safes aus Apotheken geklaut. Knapp 6 Prozent der Betroffenen erhielten in den vergangenen zwei Jahren sogar mehrfach nächtlichen Besuch. Weil sich die Apotheken mittlerweile besser vor Einbrüchen schützen, bleibt es oft beim Versuch.

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