Darkweb

Viagra-Werbung statt IS-Propaganda

, Uhr
Berlin -

Hacker haben eine Propaganda-Seite der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) gekapert und durch eine Werbung für Prozac (Fluoxetin) und Viagra (Sildenafil) ersetzt. Die Seite der Terrorgruppe war über den Darkweb-Browser Tor zu erreichen und zielte darauf ab, Extremisten für den IS zu rekrutieren. Eine Aktivistengruppe ersetzte sie durch ihre eigene Botschaft an die Terroristen: „Calm down! Kommt runter!“

Die ganze Nachricht lautet: „Zu viel ISIS. Beruhigt euch. Zu viele Leute kümmern sich um diesen ISIS-Kram. Bitte schaut euch diese zauberhafte Anzeige an, so dass wir unsere Infrastruktur verbessern und euch den ganzen ISIS-Inhalt geben können, nachdem ihr euch so sehnt.“

Die Werbung verweist auf eine Seite, die sich selbst als die „Nummer eins der Bitcoin Online-Apotheken“ beschreibt. Bitcoin ist eine virtuelle Währung, die für den Zahlungsverkehr im Internet eingesetzt wird. Laut International Business Times steckt die Gruppe „Ghost Sec“ des Hacker-Kollektivs Anonymous hinter der Attacke.

Weil bisherige Internetauftritte des IS regelmäßig von Anti-Terror-Aktivisten angegriffen worden waren, war die Terrororganisation offenbar ins Darkweb gewechselt. In der vergangenen Woche hatte der IS die Website in arabischer Sprache veröffentlicht, auf der neue Kandidaten für die Organisation gesucht wurden. Trotz der Schutzmaßnahme, waren die Hacker offenbar durchgedrungen. Angeblich handelt es sich dabei um das erste Mal, dass es einer Hackergruppe gelungen ist, eine Website im Darkweb in die Knie zu zwingen.

Das Darkweb ist ein anonymer Bereich des Internet, der Nutzer ermöglicht, Inhalte zu konsumieren, ohne digitale Fußabdrücke zu hinterlassen. Das Darkweb ist nicht über Suchmaschinen oder Soziale Medien zu finden, für den Zugang benötigen User spezielle Software. Häufig werden illegale Geschäfte wie Waffen- oder Drogenhandel über das Darkweb abgewickelt.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

APOTHEKE ADHOC Debatte