Berlin

Falscher Schiffsarzt gesteht vor Gericht

, Uhr aktualisiert am 14.07.2016 11:48 Uhr
Berlin -

Ein Krankenpfleger soll sich jahrelang als Arzt ausgegeben und zuletzt von April 2014 an auf einem Kreuzfahrtschiff Passagiere und Crewmitglieder behandelt haben. Sieben Monate nach der Festnahme des mutmaßlichen Hochstaplers begann heute der Prozess vor dem Berliner Landgericht.

Der Prozess gegen einen falschen Arzt in Berlin hat mit einem Geständnis begonnen. Er habe sich fünf Jahre lang mit gefälschten Dokumenten als Mediziner ausgegeben und auch praktiziert, gab der 41-Jährige vor dem Landgericht zu. Der gelernte Krankenpfleger hatte der Anklage zufolge zuletzt auf einem Kreuzfahrtschiff Passagiere behandelt.

Zuvor habe er sich in Berlin eine Anstellung als Arzt bei einer Gesellschaft für Organtransplantation sowie als Dozent erschlichen. Insgesamt 81 Taten sind angeklagt, davon 63 Fälle von Körperverletzung. In einer vom Anwalt verlesenen Erklärung bat der Angeklagte um Entschuldigung.

Der Mann wurde Anfang Dezember am Flughafen Berlin-Tegel festgenommen und später verhaftet. Auf dem Schiff soll der mutmaßliche Betrüger als Arzt gearbeitet und dafür monatlich 7500 Euro Gehalt von einer Reederei bezogen haben. Das Kreuzfahrtunternehmen suspendierte den vermeintlichen Arzt nach eigenen Angaben, nachdem Staatsanwaltschaft und Ärztekammer die Firma über den Fall informiert hatten. „Wir wurden von dem Mann umfassend getäuscht“, hatte ein Sprecher gesagt.

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