Apothekentest

Empfehlung wichtiger als Beratung

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Berlin -

Apothekenkunden brauchen keine umfassende Beratung, um sich gut bedient zu fühlen. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung des Meinungsforschungsunternehmen Ipsos, das im Februar 50 Testkäufer in jeweils eine Apotheke geschickt hat. In drei von vier Fällen waren die Tester mit der Beratung zum Thema Grippemittel zufrieden – obwohl nicht immer ausreichend aufgeklärt wurde.

Die Testkäufer simulierten eine nahende Erkältung und fragten nach entsprechenden OTC-Präparaten. Der Untersuchung zufolge wurde nur bei jedem fünften Kauf auf Neben- und Wechselwirkungen hingewiesen. Nur bei jedem vierten Testkauf wurde nach chronischen Krankheiten gefragt. Nach den konkreten Symptomen erkundigte sich dagegen die Mehrheit: Nur 14 Prozent der Mitarbeiter empfahlen ein Arzneimittel, ohne die eigentlichen Probleme abgefragt zu haben.

Eigentlich hatte Ipsos aber wissen wollen, ob die Empfehlungen der Mitarbeiter von den Kunden angenommen werden. „Der Großteil der Menschen hört auf die Apotheker“, sagt ein Sprecher. Produktinformationen, die sich die Kunden zuvor auf eigene Faust besorgt hatten, wiegen demnach nicht so schwer wie der Tipp aus der Apotheke.

Bei sechs von zehn Käufen wurden Kombinationspräparate empfohlen. 30 Prozent der Apothekenmitarbeiter verkauften ein Schmerzmittel, wobei 10 Prozent auf Markenprodukte und 20 Prozent auf Generika entfielen. Phytopräparate wurden in 10 Prozent der Fälle abverkauft. Laut Ipsos hat jeder Apotheker seine eigenen Favoriten.

Die Studie wurde laut Ipsos ohne Auftraggeber durchgeführt. Das Unternehmen stellt seine Dienstleistungen auch Herstellern zur Verfügung.

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