Apothekeneinbruch

Schwachpunkt Schiebeautomatiktür

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Berlin -

Einbrecher haben es immer wieder auf Apotheken abgesehen. Der Wiederaufbau der zerstörten Einrichtung und Technik kostet oft mehr als das Diebesgut selbst. Eine Apotheke aus Niedersachsen wurde in den vergangenen zwei Monaten gleich zweimal von Einbrechern heimgesucht. Der Schaden summiert sich auf rund 28.000 Euro. Die Schwachstelle war für die Phönix-Apotheke in Wolfsburg/Ehmen vor allem die Schiebeautomatiktür, die jetzt nachgerüstet wurde.

Trotz Alarmanlage, Überwachungskamera und Dauerlicht in der Apotheke waren die Einbrecher nicht zu stoppen. Zwischen fünf und sieben Minuten haben sie gebraucht, um die Automatiktür der Phönix-Apotheke auszuhebeln. Die im Boden eingebauten Schließzylinder konnten die Täter nicht stoppen, da sie mit Brecheisen an der Seite angesetzt haben.

Beide Einbrüche wurden per Kamera aufgezeichnet. Beim zweiten Mal waren die Bodentürschließer noch nicht repariert, die beiden Männer gelangten innerhalb von zwei Minuten in die Offizin. Gestohlen wurden der Tresor, Betäubungsmittel, Autoschlüssel der Lieferfahrzeuge sowie die Wechselgeldkassetten. Die Polizei ermittelt.

In der Apotheke geht man davon aus, dass es sich um eine Wiederholungstat handelt, da sich die Einbrecher auf den Videoaufzeichnungen ähnelten. Beim ersten Einbruch wurden Schränke durchsucht und die Tür zum Kommissionierautomaten aufgebrochen. Vor etwa einer Woche hatten die Täter Werkzeug dabei, um den Tresor auszubauen. Der Schrank wurde mit einem Bürostuhl aus der Apotheke befördert.

Inhaberin Claudia Hagedorn ist jetzt bemüht, schnell einen neuen Tresor zu bekommen. Zu den Folgeschäden gehörten etwa die Kosten für das Abschleppen eines Fahrzeuges, da in dem Tresor alle Autoschlüssel lagen. Bei einem weiteren Auto wurde das Schloss ausgetauscht. Der Kommissionierautomat ist für rund 5500 Euro repariert. Auch über den Verlust von 100 hergestellten Kapseln mit Amphetaminen ärgerte man sich in Ehmen nach dem Überfall.

Die Apothekerin empfiehlt Kollegen, für den Notfall eine Liste mit wichtigen Kontakten parat zu haben. Neben der Telefonnummer der Polizei sollten dort auch die Daten von Türbauern, des Schnelldienstes des Automatenherstellers oder des Glasers stehen.

Hagedorn hat in ihrer Filialapotheke die Tür nach dem zweiten Einbruch um eine weitere Sicherheitsmaßnahme ergänzt. Beim Abschließen wird jetzt von Innen eine Stange an die Bodenseite der Tür gelegt und mit den Wänden verkantet. Der Riegel soll das Auseinanderschieben der Tür in alle Richtungen verhindern. Auch die anderen drei Apotheken wurden nachgerüstet. Die Kosten liegen pro Apotheke zwischen 500 und 800 Euro.

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