Versandapotheken

Zur Rose: Servicechef geht

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Berlin -

Bei Zur Rose gibt es personelle Veränderungen: Dirk Müller, Leiter des Servicecenters in Halle/Saale, hat das Unternehmen verlassen; aktuell wird ein Nachfolger gesucht. Dafür wurde mit Kerstin Kralik eine neue Vertriebschefin gefunden.

Müller war seit März 2013 für den Servicebereich zuständig. Einer der Gründe für sein Ausscheiden könnten das Chaos nach dem Start bei dm und das schlechte Abschneiden der Versandapotheke bei Stiftung Warentest gewesen sein: Als einziger Anbieter war Zur Rose beim Apothekentest im April mit dem Prädikat „mangelhaft“ (4,8) durchgefallen. Nicht erreichbar über Tage hinweg, keine Rezepturherstellung und sorgloser Umgang mit Nutzerdaten, lauteten die Kritikpunkte.

Das operative Geschäft der Versandapotheke wird durch den gleichnamigen Pharmadienstleister abgewickelt, der zur schweizerischen Ärzte-AG gehört. Für den Standort verantwortlich ist Walter Hess, die Geschäftsführung liegt seit dem Ausscheiden von Rainer Seiler alleine bei CEO Walter Oberhänsli. Für die Versandapotheke selbst ist als Filialleiterin Kathrin Grimm zuständig.

Für den Aufbau neuer Geschäftsbereiche wurde mit Kralik eine neue Vertriebschefin eingestellt. Kralik kommt von CP Gaba; für die Colgate-Tochter war sie seit Februar 2013 tätig. Davor war sie vier Jahre lang bei Beiersdorf für die Apothekenmarken Eucerin und Hansaplast zuständig. Davor arbeitete sie für Apotheker Walter Bouhon (frei) sowie Henkel/Schwarzkopf und Ferrero.

Zur Rose erwirtschaftet rund 50 Millionen Euro pro Jahr; das Geschäft fährt seit Jahren Verluste in Millionenhöhe ein. Auf 24 Millionen Euro haben sich die Fehlbeträge zuletzt summiert.

Insgesamt setzte die schweizerische Gruppe 2013 umgerechnet 398 Millionen Euro mit deutschen Endkunden um, 338 Millionen Euro entfallen auf DocMorris, der Rest auf Zur Rose in Halle und VfG.

Die Ärzte-AG hatte die Niederlassung in Halle im August 2004 gegründet; im Dezember startete das Versandgeschäft. Neun Millionen Euro sollten in das Logistikzentrum fließen, hieß es damals. „Maßgeblich“ unterstützt wird die Kapitalgesellschaft von Stadt und Land – Halles damalige Oberbürgermeisterin Ingrid Häußler heißt die Investoren persönlich willkommen. Aus den versprochenen 400 Arbeitsplätzen wurde nichts; heute arbeiten rund 80 Mitarbeiter am Standort.

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