Versandapotheken

Zur Rose tief im Minus

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Berlin -

Für Zur Rose war 2013 ein „Übergangsjahr“: Als Folge der DocMorris-Übernahme explodierte der Umsatz um 74 Prozent auf 911 Millionen Schweizer Franken, das sind umgerechnet 748 Millionen Euro. Gleichzeitig rutschte die schweizerische Ärzte-AG tief in die roten Zahlen: Unter dem Strich steht ein Minus von 15,5 Millionen Franken (12,7 Millionen Euro).

Grund sind die Kosten im Zusammenhang mit dem Zukauf von Europas größter Versandapotheke und Investitionen beispielsweise in die Pick-up-Stellen bei dm. Weiterhin stehen große Projekte an, etwa die Aufgabe des Standorts in Tschechien und der Neubau von DocMorris bei Heerlen.

Insgesamt entfallen 418 Millionen Franken (343 Millionen Euro) auf die Schweiz, das sind 45 Prozent des Gesamtumsatzes. Während das Versandgeschäft um 1 Prozent auf 101 Millionen Franken (84 Millionen Euro) zurückging, lag der Bereich Ärztegroßhandel mit 317 Millionen Franken (260 Millionen Euro) auf Vorjahresniveau.

Mit deutschen Endkunden setzte Zur Rose umgerechnet 485 Millionen Franken (398 Millionen Euro) um, das ist viermal soviel wie im Vorjahr. 53 Prozent des Gesamtumsatzes der Gruppe kommen damit aus deutschen Portemonnaies. Auf Österreich entfielen 8 Millionen Franken (7 Millionen Euro), das sind 1 Prozent weniger als im Vorjahr.

Anders gerechnet: DocMorris legte um 2,4 Prozent auf 412 Millionen Franken (338 Millionen Euro) zu. Der deutsche Apothekendienstleister Zur Rose und der tschechische OTC-Versender kommen mit 81 Millionen Franken (67 Millionen Euro) auf ein Plus von 5,5 Prozent.

Das ist nicht viel, wenn man bedenkt, dass Zur Rose massiv in die Kooperation mit dm investiert hat. Allerdings könnte ein Teil des Umsatzwachstums durch Einbußen bei VfG nivelliert worden sein. Zur Rose hatte über die gleichnamige deutsche Partnerapotheke Anfang 2013 die Europa Apotheek Venlo als Pick-up-Partner der Drogeriekette abgelöst. Vor allem die Kundengruppe „Familien“ werde über diesen Kanal gut erreicht; auch die Wiederbestellquote sei höher.

Laut Firmenchef Walter Oberhänsli führt die Kooperation dazu, dass Zur Rose in Deutschland über die gesamte Wertschöpfungskette besser ausgelastet ist und profitabler arbeitet. Er sei zuversichtlich, dass Zur Rose weiter an Fahrt gewinne und sich fortan selbst trage. Schon 2014 will Zur Rose „nachhaltig“ in die Gewinnzone zurückkehren.

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