Pharmakonzerne

Pfizer: 15 Milliarden Euro für Hospira

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Berlin -

In der Pharmabranche gibt es die nächste Milliardenübernahme: Der US-Konzern Pfizer hat sich mit dem Konkurrenten Hospira auf einen Kauf verständigt. Der ausgehandelte Gesamtpreis für den Spezialisten für injizierbare Medikamente und Infusionstechnologien liegt bei rund 17 Milliarden US-Dollar (umgerechnet rund 14,8 Milliarden Euro), wie beide Unternehmen mitteilten.

Pfizer bietet 90 Dollar pro Aktie. Der Verwaltungsrat von Hospira empfahl den Anteilseignern, die Offerte anzunehmen. Wettbewerbsbehörden müssen aber noch zustimmen. Pfizer hofft, in der zweiten Jahreshälfte die Übernahme unter Dach und Fach zu bringen.

Der US-Konzern geht davon aus, dass Hospira schon im ersten Jahr zu einer Steigerung seines Gewinns beitragen wird. Bis 2018 sollen die Kostenvorteile durch den Zusammenschluss bei jährlich 800 Millionen Dollar liegen. Unter dem Pfizer-Dach soll die weltweite Vermarktung der Hospira-Produkte angekurbelt werden.

Hospira ist aus dem Geschäftsbereich Krankenhausprodukte des US-Konzerns Abbott hervorgegangen. 2004 gründete der Christopher Begley das Unternehmen, das im ersten Jahr einen Umsatz von 2,6 Millarden Dollar verbuchte. Im selben Jahr führte Hospira das Antimykotikum Fluconazol in den USA ein.

In den kommenden Jahren übernahm Hospira verschiedene kleinere Hersteller und entwickelte sich nach eigenen Angaben zum weltweit führenden Anbieter von generischen injizierbaren Arzneimitteln. 2008 führte Hospira mit Retacrit (Epoetin zeta) sein erstes Biosimilar auf dem europäischen Markt ein, 2010 folgte mit Nivestim (Filgrastim) das zweite.

2011 wurde der heutige Firmenchef F. Michael Ball Nachfolger von Begley. Zwei Jahre später wurde mit Inflectra (Infliximab) der erste biosimilare monoklonale Antikörper in Europa zugelassen. Das Unternehmen aus dem US-Bundesstaat Illinois hat inzwischen rund 19.000 Mitarbeiter. Der Jahresumsatz lag zuletzt bei 4,1 Milliarden Dollar.

Pfizer setzte im vergangenen Jahr mehr als 50 Milliarden Euro um. Zuletzt war dem Pharmakonzern nachgesagt worden, Interesse an der Übernahme von Actavis zu haben. Medienberichten zufolge war Pfizer im Herbst mit seinen Plänen an den Generikahersteller herangetreten, die Sondierungen seien aber ergebnislos geblieben. Damals hieß es, Pfizer suche nach einem Übernahmekandidaten, um seine im Ausland geparkten Gelder steuergünstig anlegen zu können. Zuvor war die Übernahme von AstraZeneca gescheitert.

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