Pharmakonzerne

OTC: Novartis heiratet Glaxo

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Berlin -

Novartis bringt sein OTC-Geschäft in ein Joint Venture mit GlaxoSmithKline (GSK) ein. Das neue Unternehmen wird einen Umsatz von 10 Milliarden US-Dollar aufweisen; mehr als die Hälfte entfällt auf Marken mit Erlösen von jeweils mehr als 300 Millionen Dollar. Der schweizerische Pharmakonzern wird zunächst 36,5 Prozent der Anteile halten und könnte sich irgendwann zu vereinbarten Konditionen ganz aus dem Geschäft zurückziehen. 

Die Leitung des neuen Unternehmens soll Emma Walmsley übernehmen, die 2010 von L'Oréal zu GSK gekommen war und seitdem das weltweite Consumer-Geschäft des Konzerns verantwortet. Bei Novartis leitet Brian McNamara die entsprechende Sparte.

Das Joint Venture soll unter den bisherigen Namen GSK Consumer Healthcare weiter tragen; dass Novartis nicht auftaucht, könnte ein Zeichen sein, dass die Ehe auf Zeit geschlossen ist und dass sich der schweizerische Konzern irgendwann ganz von seinen Marken verabschieden wird.

Novartis erzielte im vergangenen Jahr 2,9 Milliarden Dollar mit seinen OTC-Produkten. Bezogen auf den Konzernumsatz von 57,9 Milliarden Dollar gehört die Sparte damit neben den – jetzt ebenfalls aufgegebenen – Bereichen Tiergesundheit und Impfstoffe zu den kleineren Geschäftseinheiten des Konzerns.

Bei GlaxoSmithKline (GSK) wiederum machen OTC- und Wellness-Produkte mit einem Umsatz von umgerechnet 8,1 Milliarden Dollar rund 20 Prozent des Konzernumsatzes von 41,6 Milliarden Dollar aus. Nach dem Bereich Atemwegserkrankungen ist die Sparte damit die zweitwichtigste innerhalb des Konzerns.

Vor drei Jahren hatten GSK eine Reihe von OTC-Produkten verkauft, die mit einem Anteil von circa 10 Prozent am OTC-Umsatz nicht zum Kerngeschäft gehörten. Für umgerechnet rund 510 Millionen Euro gingen die in den USA und Kanada vertriebenen Marken BC, Goody's, Beano, Ecotrin, Fiber Choice und Tagamet an den OTC- und Kosumgüterkonzern Prestige Brands.

Für 470 Millionen Euro übernahm Omega kurz darauf Marken wie Zantac, Solpadeine, Nytol und Beconase. Auch Lactacyd, Granufink und Abtei sowie eine Produktionsstätte im baden-württembergischen Herrenberg gingen an den belgischen Hersteller, der bislang hierzulande unter dem Namen Deutsche Chefaro firmierte.

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