Pharmakonzerne

Boehringer: Gewinn trotz FDA-Kritik

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Berlin -

Boehringer Ingelheim hat im vergangenen Jahr den starken Euro zu spüren bekommen und Umsatz verloren. Die Verkaufserlöse lagen bei rund 14,1 Milliarden Euro (minus 1 Prozent). Auch im laufenden Jahr werden keine größeren Zuwächse erwartet. Der Jahresüberschuss stieg auf 1,3 Milliarden Euro (plus 7 Prozent) – trotz der Kosten für die OTC-Neueinführungen und der Qualitätsprobleme bei Ben Venue und am Standort Ingelheim.

Beim Hauptgeschäft mit Rx-Arzneimitteln verzeichnete der Konzern einen Rückgang von 5 Prozent auf rund 10,9 Milliarden Euro. Der Bereich macht insgesamt 77 Prozent des Gesamtumsatzes aus. Erfolgreichstes Produkt ist nach wie vor Spiriva (Tiotropium). Mit dem Mittel zur Behandlung chronisch obstruktiver Lungenerkrankungen (COPD) lag der Umsatz mit rund 3,6 Milliarden Euro nahezu auf Vorjahresniveau.

Patentabläufe haben das Geschäft mit dem Angiotensin-Antagonisten Micardis (Telmisartan) erwartungsgemäß negativ beeinflusst: Der Umsatz ging um 15 Prozent auf rund 1,4 Milliarden Euro zurück.

Positiv entwickelte sich das Geschäft mit Pradaxa (Dabigatranetexilat). Der Gerinnungshemmer, wegen dem der Konzern im August aufgrund angeblicher Nebenwirkungen in den USA vor Gericht steht, legte um 9 Prozent auf rund 1,2 Milliarden Euro zu.

Der wichtigste Markt für OTC-Präparate ist Deutschland. Im vergangenen Jahr hat der Konzern hierzulande seinen Umsatz um 10 Prozent erhöht. Insgesamt gingen die Verkaufserlöse in der Sparte allerdings um 2 Prozent auf rund 1,5 Milliarden Euro zurück.

Die umsatzstärksten Produkte sind Buscopan (205 Millionen Euro, minus 3 Prozent) und Dulcolax (191 Millionen Euro, minus 1 Prozent). Das Hustenpräparat Mucosolvan entwickelte sich mit einem Zuwachs von 11 Prozent auf 184 Millionen Euro positiv, vermutlich wegen der Erkältungswelle in den ersten Monaten. Auch Pharmaton legte auf 139 Millionen Euro (plus 2 Prozent) zu. Zu den OTC-Neueinführungen Boxagrippal und Vaprino machte Boehringer nichts bekannt.

Der Bereich Tiergesundheit entwickelte sich auf Vorjahresniveau: Der Umsatz lag bei rund 1 Milliarde Euro (plus 1 Prozent). Den größten Umsatzanteil tragen mit 65 Prozent Präparate für Nutztiere bei. Das Geschäft mit Biopharmazeutika, die Boehringer auch für andere Unternehmen herstellt, ging um 18 Prozent auf rund 449 Millionen Euro zurück.

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