Blutzuckergeräte

Contour: Bayer nimmt zweiten Anlauf

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Berlin -

Bayer will nun offenbar doch sein Geschäft mit Blutzucker-Messgeräten verkaufen. Der Konzern habe die Investmentbank Credit Suisse mandatiert, schreiben verschiebene Medien in Berufung auf Insiderkreise. Der Konzern wolle sein Geschäft mit ertragsstärkeren Produkten im schneller wachsenden Arzneimittelmarkt voran treiben.

Beteiligungsgesellschaften wie Cinven, EQT oder Triton könnten zwischen 1 und 2 Milliarden US-Dollar (0,8 bis 1,6 Milliarden Euro) für die Diabetessparte bieten, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg.

Trotz der steigenden Zahl an Diabetikern konnte der Konzern mit seinen Messgeräten nicht richtig punkten. Im vergangenen Jahr stagnierte der Umsatz mit Bayer-Geräten der Marke Contour bei 722 Millionen Euro, die gesamten Sparte Medical Care brachte Erlöse von 2,5 Milliarden Euro. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet Bayer mit einer Abschwächung der Nachfrage.

Es gibt inzwischen viele Anbieter auf dem Markt. Zu den großen Konkurrenten zählen Roche sowie Johnson & Johnson und Abbott. Um sich technologisch vorn abzusetzen, müsste Bayer investieren.

Schon vor zwei Jahren wollte Bayer das Geschäft verkaufen, zog dann aber zurück. Damals hatte es an potenziellen Bietern gemangelt, die den geforderten Preis gezahlt hätten.

Im Mai hatte Bayer angekündigt, sein Interventional-Geschäft mit mechanischen Geräten zur Behandlung von Gefäßerkrankungen für 415 Millionen Dollar (300 Millionen Euro) an den US-Konzern Boston Scientific zu verkaufen. Rund 120 Millionen US-Dollar (88 Millionen Euro) hatte Bayer 2013 mit seinen Systemen zur Behandlung von Blutgerinnseln und Arterienablagerungen eingenommen.

„Durch diesen Verkauf kann sich unsere Division Medical Care ganz auf Innovationen und Wachstum der Geschäftsfelder Radiologie und Diabetes Care konzentrieren“, sagte damals Pharmachef Dr. Olivier Brandicourt. Ebenfalls im Mai kaufte der Konzern die OTC-Sparte von Merck. Damit kommen Umsätze von 2,2 Milliarden Dollar zum Geschäftsbereich der Leverkusener hinzu.

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