OTC-Hersteller

Stada will „Naturapotheke“ sein

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Berlin -

Als Phytohersteller hat sich Stada bislang keinen großen Namen gemacht, doch der Konzern hat für verschiedene Indikationen pflanzliche OTC-Produkte im Portfolio. Diese sollen jetzt unter der Dachmarke „Naturapotheke“ gebündelt werden. Irgendwann, so die Überlegung, könnte das neue Erkennungszeichen nicht nur an den Regalen, sondern auch auf den Packungen zu finden sein.

„Phyto-Produkte spielen in der Offizin eine immer größere Rolle“, sagt Stadavita-Chef Steffen Retzlaff. „Als Spezialist für pflanzliche Präparate lag es nahe, dass wir in enger Abstimmung mit Pharmazeutinnen und Pharmazeuten ein Konzept für Apotheken entwickeln, das sie dabei unterstützt, sich noch stärker in diesem Gebiet zu profilieren.“

Stadavita stellt den Apotheken kostenlos Regalschilder, Poster und Namensschilder für die „Phyto-Spezialisten in der Offizin“ zur Verfügung. Außerdem können Baumwolltaschen mit dem Aufdruck „Naturschönheit“ und Basilikumsamen als Werbezugabe bestellt werden.

Im Moment sei nicht geplant, das Logo auch auf den Produktverpackungen zu platzieren, sagt eine Konzernsprecherin. „Wir wollen das aber für die Zukunft nicht ausschließen.“

Zur Phyto-Linie von Stadavita gehören derzeit zwölf Produkte, allen voran Silymarin Stada mit einem Jahresumsatz von rund 3,6 Millionen Euro auf Basis der Herstellerabgabepreise. Weit abgeschlagen folgen Uzara und Venen-Tabletten Stada mit jeweils knapp 500.000 Euro, Heparstad und Agnus castus Stada mit je rund 400.000 Euro sowie Sabal Stada uno mit rund 350.000 Euro.

Auf Erlöse von rund 200.000 Euro bringen es Echinacea Stada, Cimicifuga Stada und Ginkgo Stada. Kleinere Produkte mit Erlösen unter 100.000 Euro sind Bronchostad, Hypericum Stada und Prostata Stada. Die ebenfalls eher kleineren Produkte Crataegus Stada und Teufelskralle Stada werden ebenso wie das pflanzliche Hoggar Balance nicht von Stadavita, sondern von den Schwesterfirmen vertrieben und sind daher nicht Teil des neuen Konzepts.

Insgesamt kommt Stadavita mit seinen pflanzlichen Produkten auf rund 6,5 Millionen Euro Umsatz und 600.000 verkaufte Packungen. Zum Vergleich: Branchenprimus Bionorica setzt pro Jahr in Deutschland rund 16 Millionen Packungen ab, Engelhard 13 Millionen und die Bayer-Tochter Steigerwald 11 Millionen Stück. Schwabe und Klosterfrau kommen jeweils auf rund 9 Millionen Einheiten, Sidroga auf 7 Millionen.

Auch wenn das Stadavita-Konzept bereits jetzt in Konkurrenz zu Bausteinen von „Lieber natürlich“ steht, will der Hersteller bei dem Gemeinschaftsprojekt dabei bleiben. Aktuell beteiligen sich 30 Hersteller, darunter Hevert, Sidroga/Siemens, Aristo/Steiner, Pascoe, Orthim, Quiris, Schaper & Brümmer und Lemon Pharma.

Mit einem ähnlichen Ansatz hatte in den vergangenen Jahren vor allem Bionorica für Gesprächsstoff gesorgt. Der führende Hersteller von pfanzlichen Arzneimittel hatte vor fünf Jahren sein Shop-in-shop-Konzept Phytothek aufgelegt.

Ende 2013 hatten nach Unternehmensangaben 525 Apotheken entsprechende Schwerpunktregale in ihrer Offizin eingerichtet, in denen Produkte unterschiedlicher Unternehmen platziert werden können. Der Hersteller misst die Verkaufszahlen und will das Konzept auch in andere Länder exportieren.

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