Großhandelskonditionen

Noweda dementiert Kürzungswelle

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Berlin -

Die Noweda dementiert, Konditionenkürzungen gegenüber Apotheken schriftlich angekündigt zu haben. Der Großhändler reagiert damit auf einen Bericht von APOTHEKE ADHOC. Um eine mit der Zentrale abgestimmte Aktion handelt es sich offenbar nicht.

Da die Noweda in der zweiten Jahreshälfte 2016 nach Informationen aus dem Markt offensiv um Umsätze gekämpft haben soll, war eine Rückführung der Konditionen erwartet worden. Dabei zeichnet sich je nach Vertriebsregion und der jeweiligen Position im Wettbewerbsumfeld regional ein unterschiedliches Bild. In der Vergangenheit sei aber des Öfteren zu beobachten gewesen, dass die Noweda in der ersten Hälfte ihres Geschäftsjahres – also von Juli bis Dezember – den Fokus auf den Umsatz lege, um in der zweiten Hälfte den Ertrag zu holen.

Tatsächlich tauchte unlängst ein Schreiben auf, in dem die Einführung eines Servicebeitrags von 0,9 Prozent angekündigt wird sowie die spätere Umsetzung eines Packungsausgleichs, bezogen auf den durchschnittlichen Packungspreis. Auf Nachfrage von APOTHEKE ADHOC hatte ein Noweda-Sprecher diese Maßnahmen weder bestätigt noch dementiert, ein weitere Stellungnahme des Großhandelskonzerns erfolgte nicht.

In einem Mailing an die Mitglieder erklärte der Großhändler dann allerdings, dass man ein solches Schreiben nicht verschickt habe. Gegenüber APOTHEKE ADHOC versichern Noweda-Chef Dr. Michael Kuck und Vorstand Joachim Wörtz nun: „Die Noweda eG Apothekergenossenschaft hat dieses Schreiben nicht an die Apotheken gerichtet, in dem gegenüber Apotheken massive Kürzungen der Konditionen angekündigt werden.“

Das APOTHEKE ADHOC vorliegende Schreiben trägt ein aktuelles Datum. Ob es sich dabei um einen internen Entwurf handelt, ist bislang noch nicht bekannt. Jedenfalls war die Aktion wohl nicht mit der Zentrale in Essen abgestimmt. Das wäre bei der zentralistisch geführten Noweda ungewöhnlich. Zwar haben die Niederlassungen Freiheiten bei der Gestaltung ihrer Konditionen, normalerweise werden derart weitreichende Maßnahmen aber nicht ohne Rücksprache mit der Zentrale gestartet. In diesem Fall aber könnte der Außendienst die Ankündigung im Alleingang verwendet haben.

Gegenüber der Deutschen Apotheker Zeitung wollte die Noweda die Möglichkeit, dass es sich um Alleingänge handelt, jedenfalls nicht ausschließen. Dort heißt es: „Unklar bleibt allerdings, ob die Genossenschaft die zitierten Konditionenkürzungen vielleicht nur einzelnen Apothekern oder Apothekern in bestimmten Regionen vorgelegt hat.“ Eine entsprechende Anfrage werde vom Großhändler geprüft und sei zunächst unbeantwortet geblieben.

Ob und in welchem Umfang die Noweda Änderungen bei ihren Konditionen vornimmt, werden die Apotheker erst in den kommenden Wochen und Monaten sehen können. Das Geschäftsjahr des Großhändlers endet am 30. Juni. Für die Genossenschaft ist es nach der Übernahme von Ebert+Jacobi im November ein besonders spannendes Geschäftsjahr mit neuen Herausforderungen.

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