Drogeriemärkte

dm schmeißt Dentagard raus

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Berlin -

dm wehrt sich bei einer Zahncreme gegen die Mengenänderungen von CP Gaba bei gleichem Preis. Die Drogeriemarktkette hat Dentagard aus dem Sortiment genommen, da der Hersteller den Inhalt von 100 ml auf 75 ml reduziert hat. Den Kunden möchte man die Preiserhöhung nicht weitergegeben, teilt das Karlsruher Unternehmen auf einem Flyer am Regal mit.

Dentagard ist aktuell nicht bei dm verfügbar. „Gleicher Preis bei weniger Inhalt: Da streiken wir!“, heißt es auf dem Flyer. „Wir möchten diese Preiserhöhung nicht an unsere Kunden weitergeben", sagte dm-Geschäftsführer Erich Harsch dem „Stern“. Es sei der Anspruch, auch in Zukunft „der günstigste Anbieter von Drogeriewaren zu sein“. Als Alternative verweist das Unternehmen auf die dm-Marke Dontodent.

Der CP Gaba Mutterkonzern Colgate-Palmolive versteht die Aufregung nicht: „Als Hersteller von Konsumgütern ist es ein übliches Vorgehen, Abgabepreise an den Handel an steigende Kosten zum Beispiel für Energie und Rohstoffe anzupassen.“ Unüblich sei es, sich öffentlich zu Verhandlungen mit Handelspartnern zu äußern, so der Hersteller. Colgate-Palmolive hofft, mit dm eine einvernehmliche Lösung zu finden.

Unter der Dachmarke Dentagard bietet Colgate-Palmolive Zahncreme und -bürsten sowie Mundwasser an. Zum Zahnpflegebereich im Mass Market gehört außerdem die Marke Colgate. Seit elf Jahren ist Gaba ein Teil des Konzerns. In Apotheken bietet das Tochterunternehmen etwa die Marken Aronal, Elmex und Meridol an.

Der Bereich Zahngesundheit hat in Apotheken zuletzt an Bedeutung verloren. Experten zufolge kann in der Offizin beim Preiskampf im Mass Market nicht mitgehalten werden. Weitere Marken in Drogerien und Supermärkten sind blend-a-med und Oral-B von Procter & Gamble (P&G) sowie Dr. Best, Odol-med 3, Odol, Corega, Parodontax und Sensodyne von GlaxoSmithKline (GSK). Kukident gehört zum britischen Konsumgüterkonzern Reckitt Benckiser.

Ende 2013 hatte Colgate-Palmolive das Werk im baden-württembergischen Lörrach geschlossen. Dort wurden zuletzt jährlich 13.000 Tonnen Zahnpasta produziert und in 160 Millionen Tuben verpackt. Wegen der Werksschließung verloren rund 150 Mitarbeiter ihre Jobs. Auch in Basel wurde die Produktion eingespart. Alle Gaba-Marken werden seitdem in Polen hergestellt. Die Verwaltung zog von Basel nach Hamburg zum Mutterkonzern. Ende 2014 hatte der Hersteller die Zahl der Apothekenbesuche reduziert.

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