Porträt

Cura-San: Hilfe bei Hilfsmitteln

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Berlin -

Der Hilfsmittelmarkt gestaltet sich für die Apotheken zunehmend schwieriger. Nur wer noch im großen Stil dabei ist – etwa mit eigenem Sanitätshaus – hat noch Chancen auf Erfolg. Vier Apotheker aus Nordrhein-Westfalen haben daher bereits vor 15 Jahren das Kooperationsnetzwerk Cura-San gegründet.

 

Dem Gesundheitsverbund gehören neben Apotheken auch Sanitätshäuser an. Angefangen hat alles 1997: „Unsere Apotheken hatten das gleiche Problem, nämlich dass die meisten Kostenvoranschläge von den Kostenträgern mit dem Hinweis 'Lieferung erfolgt durch Vertragspartner' abgelehnt wurden“, sagt Cura-San Geschäftsführer Christoph Oelrich.

Deshalb gründeten die ehemaligen Kommilitonen Josef Brinkman, Ulf Jansen sowie Christiane und Christoph Oelrich ein Unternehmen, um eigene Kassenverträge abzuschließen. Heute zählen bundesweit 702 Mitglieder mit mehr als 1400 Betriebsstätten zur Kooperation. Schwerpunkte gibt es in Nordrhein-Westfalen und in Großstädten.

An Ausschreibungen wird im Verbund teilgenommen, Cura-San kümmert sich um die Verhandlungen mit den Krankenkassen; insgesamt 700 Versorgungsverträge mit mehr als 400 Kostenträgern hat Cura-San bereits an Land gezogen. Dabei übernimmt die Zentrale auch die von den Kassen geforderten Versicherungen und Bürgschaften. Allerdings kann es bei einem Alleingang eines Partners auch zu Konkurrenzsituationen kommen. So hatte das Mitgliedsunternehmen Philmed die Inhalatoren-Ausschreibung der DAK gewonnen.

 

 

Um wirtschaftliche Gebote abgeben zu können, nimmt Cura-San auch die Lieferanten mit ins Boot. Die derzeit 21 Mitarbeiter der Zentrale – darunter Diplom-Kaufleute, Sozialfachangestellte und Juristen – verhandeln mit den Herstellern die auf die jeweiligen Kassenverträge abgestimmten Einkaufs-Konditionen aus. Insgesamt 270 Lieferanten zählen heute zu den Verbundpartnern, darunter Attends, Bauerfeind, Fresenius und Nestlé, aber auch CT und Sandoz.

Mittlerweile gehört Cura-San zu den Schwergewichtern der Branche. Im vergangenen Jahr lag der Außenumsatz der Mitglieder bei etwa 2,4 Milliarden Euro. Im Bereich Hilfsmittel und Homecare waren 543 Millionen Euro über Cura-San-Verträge umgesetzt worden. Insgesamt können die Mitglieder ein Einkaufsvolumen von 1,7 Milliarden Euro mit in die Waagschale werfen, ein Großteil davon im Bereich Arzneimittel.

Zwar sind Medikamente noch kein Schwerpunkt, allerdings sind zwei Drittel der Mitglieder Apotheken. Cura-San steht Selektivverträgen daher auch in diesem Segment offen gegenüber: „Sollten wir entsprechende Anfragen und Wünsche zu Selektivverträgen im Arzneimittelbereich aus den Reihen unserer Mitgliedsapotheken erhalten, werden wir aufgrund unserer guten Kostenträgerkontakte sicherlich schneller als andere Kooperationen darauf reagieren können“, sagt Oelrich.

 

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