Gerinnungshemmer

Auftakt für Pradaxa-Prozess

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Berlin -

Im juristischen Streit um mögliche schwere Nebenwirkungen des Boehringer-Ingelheim-Medikaments Pradaxa steht im August dieses Jahres die erste Verhandlung vor einem US-Gericht an. Wie das Bezirksgericht Illinois auf seiner Internetseite ankündigt, sollen weitere Klagen im November und dann zu Jahresbeginn 2015 behandelt werden.

In den USA sind bislang rund 2300 Klagen gegen den Gerinnungshemmer eingegangen. Boehringer soll nicht ausreichend über die Risiken informiert haben. Die Kläger machen das Mittel für schwere, zum Teil tödliche Blutungen verantwortlich.

Eine Konzernsprecherin wies den Vorwurf mit dem Verweis auf das positive Nutzen-Risiko-Verhältnis zurück: „Seit der Einführung 2010 konnten mit Pradaxa 120.000 Schlaganfälle verhindert werden.“

Weder das deutsche Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) noch die EU- und US-Arzneimittelbehörden EMA und FDA sehen Anlass, von ihren positiven Bewertungen des Medikaments abzurücken. Pradaxa hatte laut Boehringer 2012 einen Umsatz von mehr als einer Milliarde Euro erzielt.

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