Arzneimittelumsätze

Arzneimittelkosten mit Sovaldi-Effekt

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Berlin -

Der Arzneimittelumsatz im Apothekenmarkt ist im vergangenen Jahr um 4,5 Prozent auf 29,4 Milliarden Euro gestiegen. Das zeigen Umsatzdaten des Marktforschungsunternehmens Insight Health auf Basis der Herstellerabgabepreise. Zu dem Anstieg haben demnach vor allem moderne Präparate zur Hepatitis-C-Behandlung beigetragen.

Zu den neuen Hepatitis-C-Präparaten gehören beispielsweise Sovaldi (Sofosbuvir) und Harvoni (Sofosbuvir/Ledipasvir) von Gilead. Die Kosten für die acht- bis zwölfwöchige Therapie mit Harvoni sollen zwischen 50.000 und 74.000 Euro liegen, die Sovaldi-Therapie kostet je nach Behandlung zwischen 50.000 und 115.000 Euro.

Die Einführung der neuen Arzneimittel hatte laut Insight Health eine verstärkte Marktkonzentration zur Folge: Auf die zehn umsatzstärksten Arzneimittel entfielen 2014 mehr als 10 Prozent des Gesamtumsatzes. Das sind 400 Millionen Euro mehr als im Vorjahr.

Die umsatzstärksten Marktsegmente waren Insight Health zufolge Virustatika, Immunsuppressiva und Antithrombosemittel mit jeweils mehr als einer Milliarde Euro Umsatz. Zusammen generierten sie fast 18 Prozent des Gesamtumsatzes. 2013 waren es noch 15 Prozent. Das entspricht einem Mehrumsatz von mehr als einer Milliarde Euro.

Der starke Anstieg bei den Hepatitis-C-Medikamenten zeigt sich nicht nur in diesem Anstieg, sondern laut Insight Health auch in einem Rückgang von 7 Prozent bei Immunstimulantien und Interferonen. Durch die Behandlung von Patienten mit den modernen Präparaten sei für bestimmte Patientengruppen kein Interferon-Einsatz mehr vorgesehen, erklärt das Marktforschungsunternehmen.

Die ausgebliebene Erkältungswelle im milden Winter 2014 habe zu Umsatzverlusten von 14 Prozent bei Husten- und Erkältungsmitteln geführt. Umsatzrückgänge von knapp 14 Prozent verzeichneten auch die Reninantagonisten. Insight Health führt das vor allem auf Patentabläufe zurück.

Erstmals seit 2010 habe der Umsatz mit Reimporten wieder bei über 3 Milliarden Euro gelegen. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen Reimporte ein Umsatzwachstum von 11 Prozent. Aus Sicht des Marktforschungsunternehmens liegt das vor allem daran, dass der Herstellerabschlag von 16 auf 7 Prozent gesenkt wurde. Damit sei der Reimport von Arzneimitteln wieder lukrativer.

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