OLG: Keine Arzt-Werbung für Almased

In einer Werbebroschüre und auf der Almased-Homepage warb der Arzt Professor Dr. Aloys Berg für das Abnehmmittel. Der Mediziner verstoße gegen die Berufsordnung seiner Ärztekammer, Almased mache unzulässige gesundheitsbezogene Angaben zu seinem Produkt, so der Vorwurf der Wettbewerbszentrale. Das Landgericht Lüneburg hatte der Klage stattgegeben und die Werbung verboten.

Almased hatte bereits angekündigt, die Entscheidung nicht zu akzeptieren: „Dies widerspricht nach unserer Auffassung der gängigen Rechtsprechung des EuGH“, sagte eine Sprecherin Anfang des Jahres. Das Unternehmen ging in Berufung zum OLG Celle.

Doch in der mündlichen Verhandlung hatten die Richter der zweiten Instanz bereits durchblicken lassen, dass auch sie die Werbung verbieten würden. Ein entsprechender Hinweisbeschluss veranlasste Almased jedoch nicht dazu, die Berufung zurück zu nehmen. Der Hersteller wollte eine Entscheidung und bekam sie: Das OLG wies die Berufung zurück, Revision zum Bundesgerichtshof (BGH) wurde nicht zugelassen. Dagegen kann der Hersteller noch Beschwerde in Karlsruhe einlegen. Bleibt dies aus, wird der Beschluss rechtskräftig.

Berg hatte auf der Internetseite von Almased fünf Studien zum Schlankheitsmittel vorgestellt, etwa zur Wirkung gegen das metabolische Syndrom oder den Nutzen für Diabetiker. Angeblich loben acht weitere Wissenschaftler das Präparat.

In den TV-Spots des Herstellers war jahrelang auch der Apotheker Rudolf Keil aufgetreten. Doch die Zusammenarbeit wurde zum Jahreswechsel beendet, eine persönliche Entscheidung der Geschäftsleitung von Almased. Die Wettbewerbszentrale hatte zuvor angekündigt, sich im Falle eines erfolgreichen Verfahrens gegen die Arzt-Empfehlung auch die Werbung mit dem Apotheker genauer anzusehen.

Almased hat die eigene Werbestrategie zwischenzeitlich umgestellt. In TV-Spots wirbt der Schauspieler Christian Ulmen für das Amnehmpulver. Die Beachvolleyballerinnen Laura Ludwig und Kira Walkenhorst werden von dem Unternehmen aus Bienenbüttel gesponsert. Der Hersteller will damit im Bereich Nahrungsergänzungsmittel für Sportler zusätzliche Absatzkanäle erschließen.