Qualitätsprobleme

USA: Einfuhrverbot für Ranbaxy

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Berlin -

Der indische Generikahersteller Ranbaxy hat ein weiteres Lieferverbot für den US-Markt kassiert: Das Unternehmen darf wegen Qualitätsproblemen in einem Werk in Toansa keine Wirkstoffe mehr in die USA exportieren. Die Arzneimittelbehörde FDA hat damit der vierten Fabrik die Einfuhr verboten.

Die FDA hat bei einer Kontrolle Mitte Januar Verstöße gegen die gute Herstellungspraxis (GMP) festgestellt. Wirkstoffe etwa seien produziert worden, obwohl Material zuvor durch analytische Labortests gefallen sei. Anschließend seien die Fehler nicht gemeldet oder überprüft worden.

Solange die Fehler nicht beseitigt sind, dürfen die Substanzen in keinen von der FDA zugelassenen Präparaten verwendet werden. Der Generikahersteller darf in Toansa hergestellte Wirkstoffe auch nicht in seinem eigenen US-Werk in New Jersey verarbeiten.

Das Werk in Toansa gilt als einer der wichtigsten Standorte für die Herstellung von Wirkstoffen für den US-Markt. Die FDA hat mögliche Lieferengpässe nicht ausgeschlossen. Der Behörde zufolge soll der Hersteller die Fabrik mit einem externen Dienstleister überprüfen und die Ergebnisse an die FDA melden.

Der japanische Mutterkonzern Daiichi Sankyo hat sich bereits des Problems angenommen: Der Nachrichtenagentur Reuters zufolge soll die Tochterfirma mit mehr Personal bei der Fehlerbehebung unterstützt werden. Überlegungen, Ranbaxy zu verkaufen, gebe es nicht.

Die FDA hat Ranbaxy bereits seit Jahren im Visier. Bereits 2008 hatte die Behörde die Inder wegen Mängel an den Produktionsstandorten Dewas und Paonta Sahib verwarnt. In den vergangenen zwei Jahren wurden dort und einem Werk in Mohali die Lieferungen eingeschränkt.

In Deutschland ist Ranbaxy mit Basics vertreten. Allerdings gibt es hierzulande keine Probleme.

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