Italien

Apotheker filmt Kundinnen auf WC

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Berlin -

In Italien wird ein Apotheker wegen wiederholter sexueller Gewalt unter erschwerenden Umständen und Verletzung der Privatsphäre angeklagt. Statt seinen Kundinnen wie verlangt die Pille danach zu verkaufen, bot er ihnen eine angeblich Spermien abtötende Creme an. Die Masche sollte dazu dienen, seinen voyeuristischen Neigung nachzugehen.

Die Frauen sollten sich sofort mit der selbst produzierten Creme, die angeblich Spermien abtöten sollte, im Intimbereich einreiben. Die Opfer wurden dabei offenbar von einer versteckten Kamera gefilmt. Das berichtet das Nachrichtenportal SüdtirolNews. Damit habe der Apotheker aus dem süditalienischen Potenza auf eine „besonders perfide Weise seine Position ausgenutzt“.

Nun werden dem Pharmazeuten wiederholte sexuelle Gewalt unter erschwerenden Umständen und Verletzung der Privatsphäre zur Last gelegt. Er wurde nach Angaben des Portals zunächst vier Monate lang vom Dienst suspendiert. Derzeit seien sechs Opfer bekannt. Die Ermittler vermuten allerdings, dass die Dunkelziffer weit höher liegt. Auch eine Minderjährige soll sich unter den Opfern befinden.

Aufgeflogen ist der Pharmazeut, als eine der Frauen die Kamera bemerkt und die Polizei verständigt hatte. Auch sie habe sich an den Apotheker, der ihren Angaben nach als „Freund der Familie“ galt, gewandt, um die Pille danach zu erhalten. Der Mann habe sie am Nachmittag zu sich kommen lassen, noch bevor die Apotheke offiziell geöffnet war. Anschließend soll er die Frau zu einem Urintest aufgefordert haben, wobei er das Testgerät selbst in der Hand hielt, schreibt SüdtirolNews.

Anschließend soll der Apotheker ihr seine angeblich Spermien abtötende Creme offeriert haben. Der Haken: Die Creme entfalte beim Einreiben nur dann ihre Wirkung, wenn sich die Frau dabei masturbiere, soll der Apotheker seinem Opfer erklärt haben. In der Toilette soll die Frau allerdings den USB-Stick bemerkt haben, der mit einer Kamera ausgestattet war.

Beim Verhör habe der Apotheker nicht sagen können, aus welchen Wirkstoffen genau sein Produkt bestehe. Die Videos von seinen Opfer soll der Mann sorgfältig mit Datum und dem Namen seiner Kundinnen geordnet haben. Ein Video soll sogar auf der Toilette seines Ferienhauses am Meer entstanden sein.

Der Untersuchungsrichter bezeichnete die Machenschaften des Mannes als „regelrechte Gewohnheit“, sein Verhalten grenze an das eines „Serientäters“, so SüdtirolNews.

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