Notfallkontrazeptiva

Obama gibt Pille danach frei

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Berlin -

Die Pille danach kann in den USA

künftig nicht nur in der Freiwahl angeboten, sondern auch ohne

Altersbeschränkung abgegeben werden. Das Weiße Haus erklärte, keine

Rechtsmittel gegen die Entscheidung des Bundesgerichts in New York vom

April einzulegen, nach der die Zulassungsbehörde FDA die Pille danach

für alle Frauen und ohne Zugangsbeschränkung verfügbar machen muss.

Laut einem Sprecher des Weißen Hauses hat Präsident Barack Obama zwar persönlich eine andere Meinung: Er stehe zu der Einschätzung von Gesundheitsministerin Kathleen Sebelius, nach der insbesondere bei jungen Mädchen ab 10 Jahren keine Daten zur Anwendung von Notfallkontrazeptiva vorliegen.

Weil allerdings die Gerichtsentscheidung klar sei, habe man den Einspruch zurückgezogen und die FDA angewiesen, den entsprechenden Antrag des Generikakonzerns Teva zügig zu bearbeiten. Ende 2011 hatte die Behörde die Freigabe für alle Frauen im gebährfähigen Alter verweigert, nachdem Sebelius persönlich interveniert hatte.

In den USA gibt es drei Varianten der Pille danach. „Plan B“ enthält 0,75 mg Levonorgestrel und muss zweimal im Abstand von zwölf Stunden genommen werden. „Plan B One-Step“ ist als Einmaldosis mit 1,5 mg Wirkstoff auf dem Markt. Beide Präparate wirken bis zu 72 Stunden nach dem Geschlechtsverkehr, sind als Generika erhältlich und seit 2006 für Frauen ab 17 Jahren rezeptfrei.

Ella mit Ulipristal wirkt bis zu 120 Stunden nach dem Verkehr und darf nach wie vor nur auf Rezept abgegeben werden.

Erst Anfang Mai gab die FDA einem Antrag statt, wonach die Pille danach an Frauen ab 15 Jahren frei verkauft werden darf. Damit wechselte das Produkt von der Sicht- in die Freiwahl: Weil in den USA nicht am HV-Tisch, sondern am Ausgang bezahlt wird, dürfen die Geschäfte die Pille danach auch dann verkaufen, wenn der Arzneimittelschalter schon geschlossen hat. Die Mitarbeiter an den Kassen bekommen beim Scannen eine Benachrichtigung und müssen sich das Alter nachweisen lassen.

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