Österreich

PKA klaut und verkauft Hormone

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Berlin -

Eine PKA in Wien hat jahrelang Hormonpräparate und Potenzmittel aus der Apotheke ihres Arbeitgebers gestohlen und mit einem Komplizen verkauft. Beide wurden zu zwei Jahren auf Bewährung verurteilt. Das berichtet Radio Wien (ORF).

Die 30-jährige PKA arbeitete in einer Wiener Apotheke und war dort unter anderem für Bestellungen und die Rechnungskontrolle zuständig. Auf diese Weise konnte sie drei Jahre lang unbemerkt die Medikamente bestellen und privat weiterverkaufen. Die Lieferscheine ließ sie verschwinden.

Die Hormonpräparate verkaufte die PKA an einen Nachbarn und Freund ihres Lebensgefährten. Sie überließ ihm die Injektionen laut Bericht für 200 Euro, er verkaufte sie für das Doppelte in der Bodybuilder-Szene weiter. Das Viagra habe er verschenkt, erzählte er vor Gericht: „Das hab’ ich meinen Installateuren gegeben. Die hat’s g’freut“, zitiert ihn Radio Wien.

Der Schöffensenat schloss sich den Aussagen der Angeklagten an und ging von einem Schaden von 170.000 Euro aus, berichtet Radio Wien. Die Anklage hatte den Schaden zunächst auf 400.000 Euro beziffert.

Die PKA und ihr Bekannter wurden wegen Untreue und gewerbsmäßigem Diebstahl zu zwei Jahren auf Bewährung verurteilt. Die Urteile sind nicht rechtskräftig, die Verteidiger haben laut Bericht aber bereits angekündigt, keine Rechtsmittel mehr einzulegen. Die Staatsanwaltschaft hatte sich noch nicht geäußert.

Ihren Job in der Apotheke ist die PKA natürlich ebenfalls los. Ihr ehemaliger Chef hatte sich dem Strafverfahren als Privatbeteiligter angeschlossen. Er bekam die 170.000 Euro zugesprochen.

Aufgeflogen war der Diebstahl erst im März 2014, als eine Kollegin die PKA dabei beobachtete, wie sie Hormonpräparate mit nach Hause nahm. Die Angeklagte hatte nach eigenen Angaben höchstens 40.000 Euro selbst verdient: „Ich hab’ a bissl was dazu verdient. Ich hab’ versucht, damit meinen Großeltern eine Freude zu machen.“

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