Boots geht nach Südkorea

E-Mart wird damit einer der größten Franchisenehmer von Boots; ähnliche Konzepte gibt es bereits im Nahen Osten. In den Geschäften sollen auch Boots-Marken wie das Anti-Ageing-Serum „No.7“ angeboten werden. „Wir freuen uns über die Möglichkeit, unter der Boots-Marke Anlaufstelle für pharmazeutische Betreuung sowie Schönheits- und Gesundheitsthemen zu werden“, sagte E-Mart-Verkaufschef Gap Su Lee.

E-Mart gehört zum Konzern Shinsegae mit Sitz in Seoul und betreibt sogenannte Hypermärkte: Lebensmittelgeschäfte, in denen beispielsweise auch andere Güter wie Kleidung und Sportartikel angeboten werden. In Südkorea besitzt die Gruppe 15 Kaufhäuser und 148 E-Mart-Discounter. Anfang des Jahres hatte Shinsegae angekündigt, rund 3,4 Milliarden US-Dollar in die Kette zu investieren und 15.000 neue Mitarbeiter einzustellen.

„Südkorea gehört heute zum führenden Markt für Hautpflege- und Kosmetikprodukte in Asien. Wir glauben, dass wir eine gute Gelegenheit haben, die Reichweite unserer Marken in diesem Markt auszuweiten. Wir sind auf die Kooperation mit E-Mart gespannt“, sagte Ornelle Barra, die bei Boots für den Groß- und Einzelhandel außerhalb der USA zuständig ist.

Andere westliche Einzelhändler sind mit dem Vorstoß nach Südkorea gescheitert. Walmart kam 1998 mit großen Ambitionen und musste sein Geschäft 2006 an E-Mart abtreten. Auch die französische Supermarktkette Carrefour zog sich nach wenigen Jahren zurück.

Boots hingegen erschließt weiterhin den asiatischen Markt: Vor zwei Jahren bereits beteiligte sich die Apothekenkette am chinesischen Hersteller Nanjing Pharmaceutical. Zudem ging Boots 2008 ein Joint Venture mit dem Großhändler Guangzhou Pharmaceuticals ein. WBA ist derzeit in 25 Ländern vertreten und beschäftigt mehr als mehr als 370.000 Mitarbeiter weltweit.

Der erste E-Mart wurde 1993 in Changdong, einem Bezirk in Seoul gegründet. Der Konzern betreibt außerdem 15 Hypermärkte in China und Vietnam. Die Produkte werden zudem über die Plattform „E-Mart mall“ online vertrieben.