USA

50 Quadratmeter gegen Online-Apotheken

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Berlin -

Wer im Januar in New York Urlaub macht, der sollte am Times Square vorbeischauen. Dort wird vier Wochen auf einer gigantischen Leinwand vor den Gefahren gewarnt, die der Kauf von Arzneimitteln im Internet mit sich bringen kann. Hinter der Kampagne stehen zwei Organisationen, die Verbraucher über den illegalen Handel mit Medikamenten aufklären wollen.

50 Quadratmeter groß ist die Anzeige, die das Center for Safe Internet Pharmacies (CSIP) und die Alliance for Safe Online Pharmacies (ASOP) im Zentrum von New York schalten will. Darin werden die Verbraucher aufgefordert, vorsichtig mit der Bestellung von Arzneimitteln im Internet zu sein: „Sie könnten mit Ihrem Leben spielen.“

Die beiden Organisationen verweisen auf eine Statistik des US-Apothekerverbands, derzufolge 97 Prozent aller Versandapotheken illegal sind, weil sie nicht den US-Vorschriften entsprechen. Für Verbraucher sei es schwierig, seriöse von unseriösen Anbietern zu unterscheiden, so CSIP und ASOP. Daher habe man sich zum Ziel gesetzt, die Verbraucher direkt proaktiv anzusprechen.

CSIP wurde 2011 gegründet, zu den 16 Mitgliedsfirmen gehören neben Facebook, Google, Yahoo und Microsoft unter anderem UPS, Paypal, American Express, Mastercard und Visa. Bei ASOP haben sich Pharmahersteller wie Amgen, Boehringer, Lilly, Merck und Takeda sowie Apotheker- und Verbraucherverbände zusammengeschlossen.

In weiten Teilen der USA ist die Einfuhr von Arzneimitteln aus dem Ausland verboten, da die Medikamente nicht von der FDA zugelassen sind. Allerdings drückt die Behörde ein Auge zu, wenn in den USA kein alternatives Präparat verfügbar ist, kein Risiko von dem Arzneimittel ausgeht und nicht mehr als der persönliche 3-Monats-Bedarf eingeführt wird.

Eine weitere Ausnahme gibt es seit Oktober 2013: Der Bundesstaat Maine erlaubt seitdem, Arzneimittel von Versandapotheken aus Kanada, Großbritannien, Australien und Neuseeland zu kaufen.

Auf europäischer Ebene gibt es ein Pendant zu ASOP mit dem Ziel, illegalen Anbietern den Marktzugang zu erschweren beziehungsweise sie vom Markt zu entfernen und Patienten über die Gefahren von gefälschten Arzneimitteln zu informieren. Darin sind Pharmahersteller, Online-Dienste sowie Zahlungsanbieter und Domain-Provider organisiert.

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