Stiftung Warentest

Zeckenmittel fallen durch

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Die meisten Sprays und Lotionen gegen Zecken sind laut Stiftung Warentest ihr Geld nicht wert. Die Verbraucherorganisation hat für die Mai-Ausgabe ihrer Zeitschrift „test“ 20 Anti-Zecken-Mittel geprüft, wobei die Wirkdauer gegen Zecken in Vordergrund stand. Das Ergebnis: Der von den Herstellern versprochene langanhaltende Schutz ist in den meisten Fällen nicht vorhanden - manche Präparate schützten im Test nur wenige Minuten vor den gefährlichen Blutsaugern.

Die Kluft zwischen deklarierter Wirkdauer gegen Zecken und dem Testergebnis war zum Teil erheblich: Bei drei insgesamt als „mangelhaft“ eingestuften Präparaten versprachen die Hersteller „bis zu 6 Stunden“ Schutz vor Zecken, im Test hielten die Pumpsprays die Insekten durchschnittlich gerade einmal 1,5 Stunden fern. Die Wirkdauer ist zudem beim gleichen Präparat offenbar stark vom Anwender abhängig: So schankte sie bei einem Präparat je nach Nutzer zwischen 40 und 360 Minuten. Bei den Meisten Präparaten betrug die Standardabweichung zwei Stunden.

Von den 20 getesteten Präparaten erhielten zwölf Produkte das Qualitätsurteil „mangelhaft“, zwei „ausreichend“, sechs „befriedigend“. Neben der Wirkdauer flossen auch die gesundheitlichen Risiken der Wirkstoffe, die Verständlichkeit der Gebrauchsanleitung sowie der Anwendungskomfort in die Bewertung mit ein. Die Stiftung Warentest kritisiert, dass die Nutzerinfos oft nicht deutlich genug seien.

In Bezug auf die Unbedenklichkeit der Präparate moniert die Stiftung, dass viele Rezepturen allergisierende Stoffe, wie Teebaumöl oder potenziell schleimhautreizende Substanzen, wie Citriodiol enthalten. Bei einem Produkt fehlte der Sicherheitshinweis, dass die enthaltenen Kokosfettsäuren Haut, Schleimhäute und Augen irritieren können. Fünf der im August 2007 gekauften Anti-Zecken-Mittel hatten keine Zulassung als Biozid-Produkt und hätten somit nicht verkauft werden dürfen.

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