Insolvenzverfahren

Osnabrück: easy-Apotheke schließt

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Berlin -

Die Sanierung in Eigenverwaltung verlief für das Apothekerpaar Lars Crusius und Uta Urner anders als geplant. Ein Opfer der Insolvenz der gesamten Gruppe ist die easy-Apotheke Weidencarée in Osnabrück. Der Betrieb schließt Ende des Monats. Von den ehemals fünf Apotheken sind damit noch drei übrig. Der Franchise-Anbieter in Düsseldorf sieht nicht den Standort als Problem und ist bereits mit neuen Kaufinteressenten im Gespräch.

Die easy-Apotheke in Osnabrück wird Ende des Monats schließen. Inhaberin ist seit 2012 Urner. Crusius betreibt in Osnabrück noch drei Apotheken: Die Atlas-Apotheke, die „Apotheke am MHO“ neben dem Marienhospital und die Medipark-Apotheke in einem Ärztehaus. Die „Apotheke 83“ wurde bereits Anfang des Jahres geschlossen. Das Sanierungsverfahren für die verbliebenen Standorte sei auf einem guten Weg, so der Apotheker gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ).

Als Gründe für die wirtschaftliche Schieflage nennt Crusius laut dem Bericht der NOZ die „hohe Apothekendichte in Osnabrück“. Eine Stellungnahme des Apothekers steht noch aus. Im Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung sei deutlich geworden, dass die Apotheke kein „durchweg positives“ Ergebnis erzielen werde. An dem Standort der Apotheke habe es nicht die benötigte Kundenfrequenz gegeben.

easy-Vorstand Lars Horstmann hält die Lage nicht für den Auslöser die finanziellen Situation der Apothekengruppe: „Der Standort war und ist gut“, sagt er. Die Apotheke habe bereits im zweiten Jahr schwarze Zahlen geschrieben. „Sie soll verkauft werden.“ easy ist laut eigenen Angaben derzeit mit acht potenziellen Kandidaten im Gespräch. Es könne lediglich sein, dass die Apotheke übergangsweise schließen müsse.

Das Sanierungskonzept sah vor, dass sich der Apotheker auf die Kernkompetenzen der Firmengruppe konzentriert. Verwaltung und Einkauf sollten zentralisiert sowie der Vertrieb zu den niedergelassenen Ärzten deutlich verstärkt werden. Die easy-Apotheke sollte mit Kostensenkungen, gezielterem Marketing und einem verbesserten Einkauf auf Spur gebracht werden. Das Konzept easy hatte Crusius nicht angezweifelt.

Crusius hatte sich mit seinen Aktivitäten übernommen. Fehler auf der Managementebene gab er zu. Teil der insolventen Firmengruppe waren auch ein Kosmetikstudio und ein Seminar Center. Letzteres hat Crusius verkauft. Das Kosmetikstudio ist seit Jahresbeginn geschlossen. Mit dem Aus der easy-Apotheke verlieren vier Mitarbeiter ihren Job. „Dass wir nicht alle Arbeitsplätze erhalten konnten, bedauern wir sehr“, sagte Crusius.

Der Apotheker hatte Ende August 2015 beim Amtsgericht Osnabrück Antrag auf ein Eigenverwaltungsverfahren gestellt. Dabei wird anstatt eines Insolvenzverwalters ein vorläufiger Sachverwalter bestellt. Die Apotheke kann somit weiter betrieben werden, was bei einem „echtem“ Insolvenzverwalter wegen des Fremdbesitzverbots nicht möglich wäre. Diese Option zur Sanierung besteht seit 2012, wenn das Gericht zustimmt.

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